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Wieder eine Nacht lyrics
Wieder eine Nacht lyrics
turnover time:2024-12-02 02:49:08
Wieder eine Nacht lyrics

Wieder eine Nacht, eine von den viel zu vielen

In der wieder mal der Schlaf nicht kommen will

Und, wie schon so oft, ziehts dich gegen deinen Willen

In die dunklen Straßen ohne ein bestimmtes Ziel

Und achtlos stößt du so, als wenn es ein Papierknäuel wär

Mit den Füßen eine tote Taube vor dir her

Die Mädchen stehen wartend an der Mauer bei der Bahn

Sie kennen dich und sprechen dich schon lange nicht mehr an

Der Mann dort hält sich tief im Schatten, tut als wenn er liest

Und traut sich erst heraus, wenn dein Schritt verklungen ist

Manche, die dir hier begegnen sind dir ähnlich, sind allein

Manche weil sie niemand haben, and're woll'n alleine sein

Und sie sehen dich nicht an, tasten sich an dir vorbei

Und verbergen doch ihr Mißtrau'n, ihre Angst nur schlecht dabei

Als wenn ihre Einsamkeit schon ein Vergehen sei

Und in jeder Bar siehst du nachts auf deinen Wegen

Viele fremde Männer, volle Gläser in der Hand

Sie wollen ihren Kopf nicht auf den Fettfleck legen

Der, über jedem schäbigen Hotelbett, an der Wand

Von den Köpfen vieler hundert and'rer Männer stammt

Die vor ihnen hier lagen und wie sie dazu verdammt

Zu trinken, dass die Barfrau ein Wort mit ihnen spricht

Mit der sie sich nie zeigen würden, nicht bei Tageslicht

Auch sie weiß das genau, ohne dass sie es verrät

Doch sicher lässt sie keinen von ihnen in ihr Bett

Manche, die dir hier begegnen sind dir ähnlich, sind allein

Manche weil sie niemand haben, and're woll'n alleine sein

Und sie sehen dich nicht an, tasten sich an dir vorbei

Und verbergen doch ihr Mißtrau'n, ihre Angst nur schlecht dabei

Als wenn ihre Einsamkeit schon ein Vergehen sei

Und beim Pissoir, wo die Stricher wieder warten

Unter Büschen, Bäumen, die du nie so düster sahst

Drehst du dich gleich wieder um und meidest diesen Garten

Weil du noch von früher her ein Bild vor Augen hast

Den schwulen Alten, morgens früh im Stiefmütterchenbeet

Den Schädel eingeschlagen und auf den Bauch gedreht

Sein Hirn schon in der Nacht von den Blumen aufgesaugt

Lag er ohne Hose da, ganz mager ausgelaugt

Von einem Leben voller Elend, wie sein Tod so grau

Und sein Toupet hing noch im Dornbusch, feucht von Blut und Tau

Manche, die dir hier begegnen sind dir ähnlich, sind allein

Manche weil sie niemand haben, and're woll'n alleine sein

Und sie sehen dich nicht an, tasten sich an dir vorbei

Und verbergen doch ihr Mißtrau'n, ihre Angst nur schlecht dabei

Als wenn ihre Einsamkeit schon ein Vergehen sei

Auch im Wartesaal dösen jetzt betrunk'ne Männer

Reden zu sich selber, immer nur den selben Satz

Auch du setzt dich an den Tisch zu jenem Wermutpenner

Er findet jede Nacht hier seinen warmen Platz

Frische Narben, tagealter Schmutz verdecken fast

An seinem Handgelenk die Tätowierung aus dem Knast

Vornüber auf den Tisch gesunken, wie die meisten hier

Den Kopf in einer Lache von Rotwein, Rotz und Bier

Du fragst dich wie er so verbogen, eingekrnickt und krumm

Noch schlafen kann und du beneidest ihn darum

Manche, die dir hier begegnen sind dir ähnlich, sind allein

Manche weil sie niemand haben, and're woll'n alleine sein

Und sie sehen dich nicht an, tasten sich an dir vorbei

Und verbergen doch ihr Mißtrau'n, ihre Angst nur schlecht dabei

Als wenn ihre Einsamkeit schon ein Vergehen sei

Du sitzt da und fängst nach und nach selber an zu träumen

Siehst dich als kranke Taube, die sich kaum noch regt

Hast dich, fernab von Luft und Sonne und von hohen Bäumen

Im Luftschacht eines Hauses zum sterben hingelegt

Und aus den tristen Fensterlöchern über deinem Grab

Fall'n Auswurf und Gestank pausenlos auf dich herab

Geräusche hörst du, während deine Lebenskraft verinnt

Von denen röcheln, spucken, fluchen nicht die schlimmsten sind

Doch ganz hoch über dir kannst du ein helles Viereck seh'n

Ein Stück Himmel, ein Stück Hoffnung, schon bewegst du deine Zeh'n

Stehst auf, schlägst mit den Flügeln und erwachst bei dem Versuch

Dich hochzukämpfen zu dem Fleck, der Leben heißt für dich

Der doch nur aussieht wie oft benutztes Taschentuch

Manche, die dir hier begegnen sind dir ähnlich, sind allein

Manche weil sie niemand haben, and're woll'n alleine sein

Und sie sehen dich nicht an, tasten sich an dir vorbei

Und verbergen doch ihr Mißtrau'n, ihre Angst nur schlecht dabei

Als wenn ihre Einsamkeit schon ein Vergehen sei

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Hannes Wader
  • country:Germany
  • Languages:German, German (Low German), Spanish, German (Old High German)+6 more, French, English, Dutch, Luxembourgish, Other, Italian
  • Genre:Folk, Singer-songwriter
  • Official site:http://www.scala-kuenstler.de/hannes-wader.html
  • Wiki:http://en.wikipedia.org/wiki/Hannes_Wader
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