Es ist schwer, in diesen Zeiten glücklich zu sein, o Herz
Einen Berg zwar findet man, aber keinen Zwerg
In diesen Zeiten ist es schwer ein Liebesverrückter1 zu sein, o Herz
Eine Wüste zwar findet man, aber keine Leylâ2
Dieses Mal ist es schwierig, sich zu verlieben, o Herz
Zähle Du diesen Traum wieder dem Willen Gottes zu, o Herz
Das, was Du Liebe nennst, ist die Glut in der Seele, o Herz
Zwar findest Du Feuer, aber keine Asche
Ach, mein jugendliches3 Herz, ach!
Hast Dich diese Kugel wieder getroffen?
War die Liebe uns denn nicht fremd?
Hast Du etwa wieder geliebt?
Lügnerische Welt, lügnerische Welt4
Welt, die den Liebeslosen hinterbleibt
In diesen Zeiten ist es schwierig, gutmütig5zu sein, o Herz
Du kannst das Selbst6, das Dich Deiner fernhält, nicht finden
In diesen Zeiten ist es schwierig, rein7 zu sein, o Herz
Man findet keine Zühre2, deren Liebe sich als Scharfrichter entpuppt
In diesen Zeiten ist es schwierig, sich zu verlieben, o Herz
Zähle Du diesen Traum wieder dem Willen Gottes zu, o Herz
Das, was Du Liebe nennst, ist die Glut in der Seele, o Herz
Zwar findest Du Feuer, aber keine Asche
Ach, mein jugendliches Herz, ach!
Hast Dich diese Kugel wieder getroffen?
War die Liebe uns denn nicht fremd?
Hast Du etwa wieder geliebt?
Lügnerische Welt, lügnerische Welt
Welt, die den Liebeslosen hinterbleibt
1. Mecnûn ist auch ein Männername und einer der Hauptcharaktere der weitbekannten Liebestragödie namens „Mecnûn und Leylâ“, siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Madschn%C5%ABn_Lail%C4%812. a. b. vgl. vorige Fußnote3. Das Wort „delikanlı“ bedeutet wortwörtlich „verrücktblütig“ und bezeichnet die Heißblütigkeit bzw. die Durchgedrehtheit von Männern im Jugendalter. Es ist zu betonen, dass das Wort tatsächlich mit Bezug auf junge Männer gebraucht wird, da die traditionell patriarchalische Sichtweise der türkischen Kultur es jungen Frauen verbietet, Verrücktheiten zu begehen, bzw. unpässliche Abenteuer (seien sie sexueller oder sonstiger Natur) zu erleben.4. „Yalan dünyâ“ ist ein Sprichtwort, das auch mit „Eine Lüge ist die Welt“ übersetzt werden kann, und meint, dass die Welt eine Lüge, eine Illusion und Tand sei, da das „echte Leben“ mit Gott, nach dem Tode also, anfange. Alles, was hier getan werde, sei nur eine Prüfung Gottes, um den Wert des Menschen im Leben nach dem Tode ausfindig zu machen.5. Kerem ist auch ein Männername und einer der Hauptcharaktere der Liebestragödie „Kerem und Aslı“, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kerem_ile_Asl%C4%B16. vgl. vorige Fußnote, Aslı7. Tâhir ist auch der Name eines Mannes, sowie der Protagonist einer von anonymer Hand verfassten Liebesgeschichte (Tâhir und Zühre), welches Shakespeares Romeo und Julia sehr stark ähnelt.