Dunkelste Nacht, nur das Pfeifen der Kugeln von fern
Durch die Leitungen surret der Wind,
Trübe schimmern die Sterne.
In dieser Nacht, meine Liebe, ich weiß, schläfst Du nicht,
Wischst im Stillen die Tränen dir fort,
Wachst am Bettchen des Kindes.
Ach wie mag ich deiner Augen so zärtlichen Blick !
Könnt' ich sie jetzt mit den Lippen berühren ganz zart -
Dunkelste Nacht jedoch trennt uns, du Liebste mein
Und die Steppe -in Aufruhr und schwarz -
In unendlicher Weite.
Ich glaub' an Dich, bin mir ganz deiner Treue gewiß.
Dies Vertrauen hat mich letzte Nacht vor den Kugeln gerettet.
Ich bin ganz ruhig in diesem so grausamen Krieg .
Weil du meiner in Liebe gedenkst ,
Wird mir auch nichts geschehen.
Der Tod ist nicht schlimm.
Nicht nur einmal hab' n wir ihn geseh'n -
Und grade jetzt kreist er gnadenlos nah über uns ---
Du wachst am Bettchen des Kindes, du wartest auf mich ,
Und das gibt mir Vertrauen und Hoffnung, mir wird nichts geschehen.