Immer, wenn ich traurig bin,
denk ich an verstümmelte Kinder
Immer, wenn ich Trübsal blas,
denk ich an Elend und Not,
an Kummer, Kriege und Tod
Meine eigenen Leiden
sind dann ganz schnell vorbei,
weil ich mich an der Not
der andren Menschen erfreu
Immer, wenn ich traurig bin,
denk ich an hungrige Menschen
Immer, wenn ich Trübsal blas,
denk ich an Amputation
und an Rentner ohne Pension
Ach, was hab ich für Freude
an andrer Qualen und Schmerz
Fort sind trübe Gedanken,
die Sonne scheint in mein Herz
Immer, wenn ich traurig bin,
denk ich an Foltern und Quälen
Immer, wenn ich Trübsal blas,
denk ich an Unglück und Pein
und an das zertrümmerte Bein
eines jammernden Mütterleins
unter tonnenschwerem Gestein
Weinende Väter!
Kinderarbeit!
Bin ich niedergeschlagen,
seh' ich etwas TV
Bombenopfer und Leichen,
stellt man dort gern zur Schau!
Immer, wenn ich traurig bin,
denk ich an zerstückelte Kinder
Immer, wenn ich Trübsal blas,
denk ich an Elend und Not
und an stark verschimmeltes Brot
und an Menschenköpfe voll Kot
und ein kenterndes Flüchtlingsboot
Gluck, gluck, gluck...1
1. Eine Onomatopoesie