So weit ich mich errinern kann
Kindheits- und Szenenbruchstücke
Deine Augen, dein Gesicht und deine Hand in meiner Hand
Und unsere Schritte auf dem gleichen Weg
Oh, wir waren nicht sehr gesprächig
Ein wenig komisch, ein wenig abgesondert
Ich liebte dein Schweigen und du liebtest meins
Still, wir verstanden uns gut
Du warst ein wenig anders
un ich, ich war nicht wie sie
Ein wenig verächtlich für alle ihre Kinderspiele
Wir weinten Auge in Auge
Ich habe deine erste Gedichte bekommen
Wie man mit einige Wörter wiegt
Unser Lachen war Lachen und unser Leiden war Leiden
Jeder dem anderen im Echo berührend
Ich habe dir meine ersten Noten gespielt
Du hörtest mit halb geschlossenen Augen
Einfach, ungeschickt, ein wenig falsch, ein wenig dumm
Ich hörte nur deine Bravos
Grüssend vor dem Klavier
Wir haben angefangen bei der Adoleszenz uns aus den Augen zu verlieren
Ich fand dich ein wenig zu streng
ein wenig zu ernst, ein wenig zu geheim
Ich, ich brauchte Musik, Licht
Und Oberflächigkeit
Und auch die anderen
Deine Freundschaft war anspruchsvoll, ganz, ausschliessend
Und dann hast du angefangen abwesend zu sein
Oft, dann länger
Deine Mutter sagte uns, dass du in die Ferien gingst
Sie lügte nicht, wenn ich danach denke
"Lebensferien", "Lustferien"
Und dann die Wahrheit, jene die man vermutet
Jene die man versteckt, jene die man flüstert
Jene die stört, jene die man umgeht
Dein anderer Weg
Sag mir die Stimmen, die Lüste, die dich führen
Sag mir die Winde, die Ströme, die dich reissen
Die Zwangsvorstellungen und die Nägel die dich festhalten
In welchen Verrirungen, unbewegliche Abdrifte
Sag mir die Träume, die an deiner Tür klopfen
Die Illusionen, die Teufel, die dich mitnehmen
hin zu welchem woanders, Trugbild ohne Angst
Ohne verlorene Zeit, ohne Sekunden, die vergehen
An was denkst du, wenn der Abend zurückkommt?
Deine vier Wände enthalten welche Hoffnungen?
Was soll man in deinem dummes Lächeln lesen?
Andere Wünsche, ohne Aussprach und ohne Worte?
Zeige mir deinen anderen Weg
Beschreibe mir deinen anderen Weg
Sag mir deine Zeichen und sag mir deine Sprache
Die Horizonte der Stäbe deines Käfiges
Siehst du den Himmel, das Hellblau und das Rosa
Was siehst du, wenn deine Lider "sich schliessen"
Und ich bin da, erzähle dir von meinem Leben
von seinem Stand, seine Probleme, seine Lüste
Seinem sinnlosen Lauf und mein Mangel an Freunden
Zu deinen leeren Augen, deiner verwirrten Abwesenheit
Zeige mir deinen anderen Weg
Beschreibe mir deinen anderen Weg