Ich bin vom Berg Sinai herabgestiegen,
habe die Pracht auf eine Horde Schurken entfesselt,
um dort Schutz zu suchen, wo kein erlösendes Licht
auch nur einen Strahl in die Lebensmasse getrieben hat
Oh süße Salome1, ich bitte dich,
bring' deine grässlichen Opfergaben herbei
Ohne deine Liebe
so unvollständig,
verdirb' mich mit deiner Erhabenheit
Ich zersetze mich in Höllenverzückung,
löse mich auf, teile mich, zerfalle
Ich bin dein
in der Euphorie unten
Aus der unbedeutendsten Laune heraus würden sie die Sonne aufspießen
und so wurde das Schaf in mir zum Wolf im Menschen
Ich bin die Fliege, die von der Arche fortgeflogen ist,
meine Gedanken wie Insekten,
herumhurende göttliche Wunden2
Mir wurde der Kosmos langweilig, mein lieber alter Feind,
dieses Universum war niemals genug
Gezwungen, den Lebensquell freizusetzen,
wenn der Deich bricht, ergieße dich hervor, oh Strom aus Eis
Ich zersetze mich in Höllenverzückung,
löse mich auf, teile mich, zerfalle
Ich bin dein
in der Euphorie unten
Ich werfe meinen Heiligenschein vom Lehm der Verdammnis
Seht meine gottlose Seligkeit
Aus einer Lüge geboren,
dazu verdammt, zu lungern,
in Entsagung zu leben,
dennoch in Brand gewunden...
Ich bin die große Rebellion,
unter Miltons Grab hause ich,
ein Dasein, das selbst Sünde nicht entschuldigen würde,
keine Schuld, weder Vernunft, noch Erlöser, noch Scham
1. http://de.wikipedia.org/wiki/Salome_%28Tochter_der_Herodias%292. oder "huren mit göttlichen Wunden herum" oder "Herumhuren verwundet das Göttliche"