Der Wind war eine Strömung der Dunkelheit in den windgeschüttelten Bäumen
Der Mond war eine geisterhafte Galleone, auf das Wolkenmeer geworfen
Die Straße war ein Band aus Mondlicht über der violetten Heide
Und der Wegelagerer kam geritten,
Geritten, geritten
Und der Wegelagerer kam geritten, zum alten Gasthoftor.
Er hatte einen Dreispitz über der Stirn, ein Bündel Spitze an seinem Kinn,
Einen Mantel von weinrotem Samt und Kniebundhosen aus braunem Hirschleder
Sie passten ohne Falten zu werfen; seine Stiefel gingen bis zu den Oberschenkeln!
Und er ritt mit einem Funkeln von Juwelen,
Seine Pistolenknaufe funkelnd,
Der Griff seines Rapiers funkelte unter einem juwelenbedeckten Himmel.
Über die Pflastersteine klapperte und schepperte er in den dunklen Gasthaushof
Und er schlug mit seiner Peitsche an die Fensterläden, aber alles war verschlossen und verriegelt
Er pfiff eine Melodie zum Fenster und wer sollte anders dort sein
Als des Gastwirts schwarzäugige Tochter,
Bess, des Gastwirts Tochter
Die einen dunkelroten Liebesknoten in ihr langes schwarzes Haar flocht.
"Einen Kuss meine schöne Liebste, ich bin heute Nacht auf eine fette Beute aus,
Aber ich werde vor dem Morgenlicht zurück sein mit dem gelben Gold.
Aber wenn sie mir dicht auf den Fersen sein werden und mich durch den Tag hetzen,
Dann halt Ausschau nach mir bei Mondschein,
Halte Wacht nach mir bei Mondschein,
Ich komme zu dir bei Mondschein, selbst wenn die Hölle mir den Weg verstellt."
Er erhob sich in seinen Steigbügeln, er konnte kaum ihre Hand erreichen
Aber sie löste ihr Haar im Fensterrahmen. Sein Gesicht brannte wie Feuer
Als eine schwarze Flut von Parfümduft sich über seine Brust ergoss
Und er küsste deren Wellen im Mondschein,
(Oh, süße Wellen im Mondschein)
Dann straffte er die Zügel im Mondschein und galloppierte gen Westen
Er kam nicht in der Dämmerung; er kam nicht am Nachmittag,
Und aus dem gelbbraunen Sonnenuntergang, bevor der Mond aufging,
Als die Straße eines Zigeuners Band war, das die violette Heide umschlang
Kam ein Trupp Rotröcke anmarschiert,
Anmarschiert, anmarschiert
König Georgs Männer kamen zum alten Gasthoftor anmarschiert.
Sie sprachen kein Wort zum Gastwirt, sie tranken stattdessen sein Bier
Aber sie knebelten seine Tochter und banden sie ans Fußende ihres schmalen Bettes.
Zwei von ihnen knieten am Fensterrahmen, mit Musketen an ihrer Seite!
Da lauerte der Tod an jedem Fenster
Und die Hölle an einem dunklen Fenster,
Denn Bess konnte die Straße, auf der er kommen würde
Durch den Fensterrahmen sehen.
Sie fesselten sie in Habachtstellung, mit vielen schlüpfrigen Witzen.
Sie hatten eine Muskete an ihr festgebunden, mit dem Lauf unterhalb ihrer Brust!
"Nun halt gut Wache!" und küssten sie.
Sie hörte den todgeweihten Mann sagen
"Halt Ausschau nach mir bei Mondschein,
Halt Wacht nach mir bei Mondschein,
Ich komme zu dir bei Mondschein, selbst wenn die Hölle mir den Weg verstellt."
Sie verdrehte die Hände hinter ihrem Rücken, aber die Knoten hielten gut!
Sie wand ihre Hände bis ihre Finger feucht von Schweiß oder Blut waren!
Sie streckten und reckten sich in der Dunkelheit und die Stunden krochen, als wenn sie Jahre wären!
Bis dann auf Schlag Mitternacht,
Kalt auf Schlag Mitternacht,
Eine Fingerspitze ihn berührte!
Der Abzug zumindest gehörte ihr!
Tatatam! Hatten sie es es gehört? Die Pferdehufe klangen deutlich
Tatatam, in der Entfernung! Waren sie taub oder hörten sie es nicht?
Entlang des Bands aus Mondschein, über den Kamm des Hügels
Kam der Wegelagerer geritten,
Geritten, geritten!
Die Rotröcke kontrollierten ihre Ladungen
Sie stand aufrecht und still!
Tatatam in der frostigen Stille! Tatatam in der hallenden Nacht!
Näher kam er und näher! Ihr Gesicht glühte wie Feuer!
Ihre Augen weiteten sich für einen Augenblick, sie nahm einen letzten Atemzug,
Dann bewegte sich ihr Finger im Mondschein
Ihre Muskete zerriss den Mondschein,
Zerriss ihre Brust im Mondschein und warnte ihn durch ihren Tod.
Er wendete, er spornte sein Pferd Richtung Westen an; er wusste nicht, dass sie
Gebeugt stand, mit dem Kopf über der Muskete, nass von ihrem eigenen Blut!
Nicht bis Sonnenaufgang erfuhr er davon. Sein Gesicht wurde aschfahl als er hörte,
Wie Bess, des Gastwirts Tochter,
Des Gastwirts schwarzäugige Tochter,
Auf ihre Liebe im Mondschein gewartet hatte und dort in der Dunkelheit starb.
Zurück gab er dem Pferd die Sporen wie ein Verrückter, schrie einen Fluch zum Himmel,
Dass die weiße Straße hinter ihm zu rauchen schien und hielt seinen Rapier hoch gezückt!
Blutrot waren die Sporen am goldenen Nachmittag, weinrot sein Samtmantel,
Als sie ihn auf der Straße niederschossen,
Wie einen Hund auf der Straße
Und er lag in seinem Blut auf der Straße, mit einem Bündel Spitze an seine Kehle.
Immer noch an Winternächten sagt man, wenn der Wind durch die Bäume streicht,
Wenn der Mond eine geisterhafte Galleone ist, auf das Wolkenmeer geworfen,
Wenn die Straße ein Band aus Mondlicht über der violetten Heide ist,
Kommt ein Wegelagerer geritten,
Geritten, geritten
Kommt ein Wegelagerer hinaufgeritten zum alten Gasthoftor.