Der Stemmerking vom Semmering, ok
Ein Wand'rer müd' vom Wandern hing
Am Berge fest, dem Semmering
Und weil vor ihm ein Gasthof lag
Betrat er diesen mit „Grüß Tag!“
„'Grüß Tag' gibt's nicht, 'Grüß Gott' gibt's wohl
Und weiter's gäb's heut Blumenkohl“
Bemerkt der Wirt mit Zungenschlag
Was wohl am Wein, dem jungen lag
Von dem bei jedem Gang zu Gaste
Er selbst sich einen Schluck verpasste
„Ja beim Schenken an den Schanken
Kommen meistens die ins Wanken
Die berufsbedingt erkranken
An der Leber und so weiter“
Das waren des Wandersmanns Gedanken
Doch im Grunde nahm er's heiter
Ob nun „Grüß Tag“ oder „Grüß Gott“
Der Wand'rer meint er würde not-
Gedrungen schnell ein Helles brauchen
Weil Gurgel ihm wie Füße rauchten
„Jawohl, der Herr!“, der Wirt leckt Lippe
Und führt die Hand zur Hopfenpipe
Doch der Zapfhahn spuckt und pfaucht
Was heißt, das Bier ist aufgebraucht
Der Wirt schreit: „Leute, lasst euch sagen
Ein neues Fass wird angeschlagen!“
Und verschwindet in der Enge
Tiefer steiler Kellergänge
Von unten hört man ein Rumoren
Als würde neu es grad vergoren
Das begehrte kühle Nass
Das zu ordern man vergas
Dann ein lautes: „So ein Schaß!“
(So ein Schaß!)
Der Schankmann findet außer Asseln
Nur noch leere Gerstenfass'ln
Und die nächste Hopfenwelle
Kommt zum Berg nicht auf die Schnelle
Sie rollt als Krone aller Sorgen
Ein erst wenn dann übermorgen
Daran ändert auch nicht viel
Das kellerdumpfe Wirtgebrüll:
„Leckt's mi! So ein Schaß!“
Drum Wand'rer gehst du auf die Balz
Nimm Hopfen mit, gemengt mit Malz
Am besten steck in deinen Rock
Links rechts je einen Weihnachtsbock
„Leckt's mi! So ein Schaß!
Leckt's mi!
Leckt's mi! So ein Schaß!“