I
Der Wind ruht in den Ästen
Und schaukelt sich müde nur,
Es klingt wie von fernen Festen
Eines Liedes schwindende Spur.
Mein Glück ist schlafen gangen,
Und lacht nur halb im Traum
Mit schönen, schmalen Wangen
Und schönen Lippen kaum.
Meine Liebe legt sich nieder
In meines Liedes Schoß
Und dehnt ihre feinen Glieder
Und machet die Augen groß.
Der Verse leichte Zügel
Fallen mir aus der Hand,
Mein Lied lenkt seine Flügel
In ein grünes Schlummerland.
II
Eine rote Sonne liegt
In des Teiches tiefen Fluten,
Ein verirrter Falter fliegt
Über Schilf und Weidenruten.
Alles, was mein Herz verlor,
Jugendmut und Kinderfrieden,
Schlummert hier in gelben Rohr
Einsam, stumm, weltabgeschieden.
Wie ein breites Abendrot
Liegt mein Leben und mein Leiden,
Ruhig wie ein dunkles Boot
Meine Träume drüber gleiten.
Über meinen wilden Sinn
Ist ein Frieden ausgegossen;
Was ich war und was ich bin,
ist in einen Traum zerflossen.