Sommer deiner süssen Wonne lyrics

Sommer, deine sanften Wonnen müssen wir entbehren,

weil der böse Winter nichts als Trauern, Sehnen lässt.

Und meine Lust erfüllt sich nicht bei meiner Lieben, Schönen.

Wie soll ich diese schwere, lange Zeit bloß überstehen,

die die Wiesen fahl macht und so viele hübsche Blümlein?

All dies hat die Vöglein so bedrückt, im offenen Land,

dass sie nicht mehr singen können.

Und genauso hat die Liebe mir das Herz bedrückt,

dass ich ohne Freude meine Tage hier vergeude.

Dass ich so lange für sie sang, das hilft mir nichts­

wenn ich schweige, komme ich bei ihr genauso weit.

Dass sie für Männer etwas übrig hat, das glaub ich nicht,

Es bringt uns gar nichts, was wir ihr gesungen, zugeflüstert,

ich und jener Hildebold.

Der ist der Dümmste unter all den dreisten Bauerngigerln:

er heißt der "junge Hildeger". Ich kriegte sie

den ganzen Sommer über nicht von ihrer Seite weg,

als man abends auf der Straße hin und her getanzt.

Deppert, drohend haben sie mich öfters angestarrt,

und so musste ich denn, gegen meine Feste Absicht,

vor den Dörflern Leine ziehen.

Um mich zu ärgern, haben sie mit ihr wie wild getanzt­

diese Frechheit macht mir graue Schläfenhaare.

Ach, so viele haben mich vom schönen Fleck verdrängt,

jetzt bei meiner Liebsten, Früher auch in andren Fällen-

über ihren Schildrand funkelt mich die Schöne an!

Gerne sout ihr hören, wie die Dörfler sich bekleiden:

mächtig sind sie aufgeputzt!

Sie trugen enge Röcke unter kleinen, kurzen Mänteln,

rote Hüte, Schnallenschuhe, schwarze Hosen.

Wie Engelmar, der Friederun und mit das Leid getan,

so führten sich die beiden auf mit ihren Seidensäckchen,

die sie trugen; drinnen steckte eine Ingwerwurzel.

Eine gab der Hildebold der Schönen bei dem Tanz –

Willeger entriss sie ihr.

Wollt ihr wissen, wie sie miteinander umgesprungen?

Ich weiß es nicht - ich hab mich gleich von dort verdrückt.

Ich hörte unter ihnen viele nach den Freunden rufen!

Und hörte eine schreien: "Onkel Weigend, hilf mir doch!"

Als der so laut um Hilfe schrie, war er sicher in der Klemme.

Lauthals schreien hörte ich die Schwester Hildebolds:

"Ach, mein armer Bruder, ach!"

Ein dreistes Bauerngigerl kam vom Streit daher gerannt­

da fragte ich denn, wer sich dort mit wem geprügelt.

Das Mäntelchen des Hildebold, es wurde aufgefetzt

und auch sein enger Rock - einen halben Meter weit!

Der Grund: die Ingwerwurzel, die ihm die Schöne raubte.

Dafür musste dann so manche schöne Kappe büßen –

sie lagen nach dem Tanz zerfetzt.

Was mich ärgert, ist: der Friedebrecht trägt Schellensporen,

und mehr als eine Hand breit ist sein Gürtel mit den Spangen;

am Schwertring, unten an der Scheide, trägt er Bänder.

Glaubt mir, liebe Freunde, dass ich schwer darunter leide:

er zieht die Handschuh bis an seine Ellenbogen hoch!

Gerne sollt ihr hören, wie dann dieser Bauerndepp

von dem Gassenkampf entfloh.

Ich habe meines Herren Huld ohne Schuld verloren.

Dadurch bin ich voll Jammers und Trauerns.

Mächtiger Gott, nun wende du es aus Gnade mir zum Guten,

der ich so viele werte Freunde hier verloren habe!

Alles was ich je errungen, musste ich in Bayern lassen.

Ich ziehe nun nach Österreich und will in Dienst mich geben

bei dem edlen Osterreicher.

Nun, die Absicht meiner Feinde ist doch nicht ganz geglückt.

Wenn Gott es will, könnte sich alles zum Guten wenden.

Ich kam nach Österreich - da wurde ich gut empfangen.

Gott lohne den Fürsten, der mich so wohl aufnahm.

Hier in Mödling bin ich sicher vor der Absicht meiner Feinde.

Mir ist leid, dass ich zu Reuental von Gumppen und von Eppen

je so viel gesungen.