Manche die gehn in lumpigen Schuhn.
Wie konnte das geschehn?
Will nicht Gott Vater dagegen was tun
in seinen himmlischen Höhn?
Gott Vater von seinem Himmel schaut zu,
schlummert so süß schon bald —
wen intressiern ein paar lumpige Schuh,
wenn er ist müde und alt?
Wen kümmert, wie die Tage fahrn
nach Laune und Pläsier?
Mitbürger, schon nach einhundert Jahrn
kräht wohl kein Hahn nach dir.
Dann sitzt ein andrer auf deinem Stuhl
und niemand nach dir ruft,
und dir ist weder warm oder kühl
in deiner dunklen Gruft.
Mich kümmert nicht, wie die Nächte fahrn,
wenn meine Liebste bei mir,
wenn ich den Duft von ihren Haarn
in meiner Nase spür.
Ich bin ne dubiose Person,
da ich zu gar nichts taug.
Hinter dem Eck der Tod lauert schon
und faßt mich scharf ins Aug.
Manche die kommen in lumpigen Schuhn
am Wegesende an.
Satan in seinem Höllenschlund,
der hat gut lachen dann.
____
© Klaus-Rüdiger Utschick, 2. Aufl. 2017