[1. Strophe]
Der Papa träumt von seiner Jugend
Als er in jungen Jahren
Den größten Krieg gewinnen wollt‘
Wo nur Verlierer waren
Seit damals fehlen drei Finger ihm
Dem stolzen Invalid‘
Doch es ersetzt das Ritterkreuz
Dem Helden jedes Glied
Es schallte der mannhafte Ruf durch das Land:
„Weinet nicht, Kinder noch Frauen
Wir werden im Sinn einer besseren Zeit
Ein goldenes Sofa erbauen
Ein Sofa, um sich darin auszuruhen
Weich und komfortabel
Ein Denkmal der Menschheit für alle Zeit
Wie der Turm zu Kapitabel“
Der Papa spannt in diesen Jahren
Die ohne Gnade waren
Die volle Kraft und Zuversicht
Vor den verfahr’nen Karren
Schlaf Papa, schlaf
Warst immer gut und brav
Hast nie nach links und rechts geschaut
Hast nur an unser’m Glück gebaut
Schlaf, Papa, schlaf
Schlaf, Papa, schlaf
Doch plötzlich, es knistert und knastert und kracht
Der Vater weiß nicht, ob er träumt oder wacht
Es beschleicht ihn ein Gefühl so fremd
Und sickert durch sein Freizeithemd
Die Angst ist es, sie klebt auf der Haut
Der Vater die trockene Zunge zerkaut
Die Angst ist es, sie klebt auf der Haut
Die Angst ist es, sie klebt auf der Haut
Es wackelt das Sofa, von dem er gedacht
Es sei aus dem besten Holze gemacht
Es geht aus dem Leim die Konstruktion
Es brechen die Beine mit grausigem Ton
Der Papa schreit Zeter, Mordio, Alarm
Die Panik wütet in seinem Darm
Ins Gesäß fährt ihm jetzt, was molto fatale
Die überdehnte Wirtschaftswunderspirale
[Refrain]
Traurig, aber wahr, es ist traurig aber wahr
Da wird dem Papa klar
Es ist nicht mehr, wie’s einmal war
Traurig, aber wahr, es ist traurig aber wahr
Da wird dem Papa klar
Es ist nicht mehr, wie’s einmal war
[2. Strophe]
Ein Loch nach dem andern im Sofa erklafft
Trotz Arbeitsplatzsicherung und Sozialpartnerschaft
Es platzen die Nähte, sein Auge wird weit
Heraus quillt die Krise und macht sich breit
Nach vergangenen Zeiten riecht es säuerlich
Der Papa übergibt sich gar bäuerlich
Und noch immer wird ihm nicht klar
Dass sein Lebenswerk ein Irrtum war
[Refrain]
Traurig, aber wahr, es ist traurig aber wahr
Da wird dem Papa klar, dass sein Lebenswerk ein Irrtum war
Traurig, aber wahr, es ist traurig aber wahr
Da wird dem Papa klar, dass sein Lebenswerk ein Irrtum war
Schlaf, Papa, schlaf
Warst immer gut und brav
Schlaf, Papa, schlaf
Warst immer gut und brav
Schlaf, Papa, schlaf
Warst immer gut und brav