1.
Si wunder wol gemachet wîp,
daz mir noch werde ir habedanc!
ich setze ir minneclîchen lîp
vil hôhe in mînen werden sanc.
gerne ich allen dienen sol,
doch hân ich mir dise ûz erkorn.
ein ander weiz die sînen wol,
die lob er âne mînen zorn.
hab im wîse unde wort
mit mir gemeine: lob ich hie, sô lob er dort.
2.
Ir houbet ist sô wunnen rîch,
als ez mîn himel welle sîn.
wem möhte ez anders sîn gelîch?
ez hât ouch himeleschen schîn.
dâ liuhtent zwêne sternen abe,
dâ müeze ich mich noch inne ersehen,
daz si mirs alsô nâhe habe!
sô mac ein wunder wol geschehen:
ich junge, und tuot si daz, und wirt mir
gernden siechen seneder sühte baz.
3.
Ir kel, ir hende, ietweder fuoz,
daz ist ze wunsche wol getân.
ob ich da enzwischen loben muoz,
ich wæne, ich mê beschouwet hân.
ich hete ungerne "decke blôz!"
geruofet, do ich si nackent sach.
si sach mich niht, swie si mich schôz,
daz mich noch stichet als ez stach,
swanne ich der lieben stat gedenke,
dâ si reine ûz einem bade trat.
4.
Got hât ir wengel hôhen flîz,
er streich sô tiure varwe dar,
sô reine rôt, sô reine wîz,
dâ rœseloht, dâ lilienvar.
ob ichz getar von sünden sagen:
ich sæhe si iemer gerner an
dan himel oder himelwagen.
owê, waz lob ich tumber man?
mache ich mir si ze hêr, vil lîhte
wirt mîns mundes lop mîns herzen sêr.
5.
Sie hât ein küssen, daz ist rôt.
gewünne ich daz für mînen munt,
sô stüende ich ûf von dirre nôt
unt wær ouch iemer mê gesunt.
swâ si daz an ir wengel leget,
dâ wær ich gerne nâhe bî.
ez smecket, sô manz iender reget,
als ez volles balsmen sî.
daz sol diu guote lîhen mir:
swie dicke siz hin wider wil, sô gibe ichz ir.