1. Bald gras’ ich am Neckar,
bald gras’ ich am Rhein;
bald hab’ ich ein Schätzel,
bald bin ich allein!
Was hilft mir das Grasen,
wenn d’Sichel nicht schneid’t;
was hilft mir ein Schätzel,
wenn’s bei mir nicht bleibt!
So soll ich denn grasen
am Neckar, am Rhein,
so werf’ ich mein goldenes
Ringlein hinein.
Es fließet im Neckar
und fließet im Rhein,
soll schwimmen hinunter
in’s Meer tief hinein.
Und schwimmt es, das Ringlein,
so frisst es ein Fisch!
Das Fischlein soll kommen
auf’s König’s sein Tisch!
Der König tät fragen,
wem’s Ringlein sollt’ sein?
Da tät mein Schatz sagen:
„Das Ringlein g’hört mein!“
Mein Schätzlein tät springen
Berg auf und Berg ein,
tät mir wied’rum bringen
das Goldringlein mein!
Kannst grasen am Neckar,
kannst grasen am Rhein!
Wirf du mir nur immer
dein Ringlein hinein!