Immer abends wird‘s zuwider mir
in den fürstlichen Gemächern,
wo mit meiner Schwermut tigern wir
wie Barbaren, kriegsbesessen.
Wenn der Wind - zerfetztes Banner - fliesst
durch die Espen, schroff uns beissend,
ich ertränk die Wehmut meines Tiers
In dem jungen Federweissen.
An der Traufe scheint der Grinse-Mond
durch die Fenster in das Haus.
Und geheimnisvoll ein Raunen tönt:
„Trink mein Lieber, trink ganz aus!“
Trink und warte ab, was kommt,
wirst erfahren, was du bist,
aus dem Welpen wird ein Wolf,
dein wird Silber, Blut und Wind!
Ohne Schuld bist du verflucht -
deine Pranken sind geschenkt,
aus dem Kätzchen wird ein Luchs,
Scharf die Kralle, weich das Fell!
Dieses Unglück wendest du nicht ab,
meine Süsse, bleib mir fern -
in dem Rausch dieser schweren Nacht
aus dem Morgen wird nichts mehr.
Ich gehe, fliehe, raus hier, knallt die Tür,
überm Dörfchen waltet Ruh,
leicht wie Federn fallen Sterne nur
in die deiner Tatzen Spur.
Würzig duftet dunkler Wald,
seine Taufe, bitter-herb.
Früher war das Bärchen klein,
wuchs daraus ein wütig' Bär.
Trink und warte ab, was kommt,
wirst erfahren, was du bist,
aus dem Welpen wird ein Wolf,
dein wird Silber, Blut und Wind!