Beide:
O sink hernieder,
Nacht der Liebe,
gib Vergessen,
dass ich lebe,
nimm mich auf
in deinen Schoß,
löse von
der Welt mich los!
Tristan:
Verloschen nun
die letzte Leuchte;
Isolde:
was wir dachten,
was uns deuchte;
Tristan:
all Gedenken –
Isolde:
all Gemahnen –
Beide:
heil'ger Dämm'rung
hehres Ahnen
löscht des Wähnens Graus
welterlösend aus.
Isolde:
Barg im Busen
uns sich die Sonne,
leuchten lachend
Sterne der Wonne.
Tristan:
Von deinem Zauber
sanft umsponnen,
vor deinen Augen
süß zerronnen;
Isolde:
Herz an Herz dir,
Mund an Mund;
Tristan:
eines Atems
ein'ger Bund;
Beide:
bricht mein Blick sich
Wonn-erblindet,
erbleicht die Welt
mit ihrem Blenden:
Isolde:
die uns der Tag
trügend erhellt,
Tristan:
zu täuschendem Wahn
entgegen gestellt,
Beide:
selbst dann
bin ich die Welt:
wonnehehrstes Weben,
Liebe-heiligstes Leben,
Nie-wieder-Erwachens
wahnlos
hold bewusster Wunsch.