1.
"Nemt, frouwe, disen kranz",
alsô sprach ich zeiner wol getânen maget,
"sô zieret ir den tanz
mit den schœnen bluomen als irs ûfe traget.
het ich vil edele gesteine,
daz müest ûf iuwer houbet,
ob ir mirs geloubet.
seht mîne triuwe, daz ich ez meine.
2.
Ir sît sô wol getân,
daz ich iu mîn schapel gerne geben wil,
daz beste, daz ich hân.
wîzer unde rôter bluomen weiz ich vil,
die stênt sô verre in jener heide,
dâ si schône entspringent
und die kleinen vogele singent,
dâ suln wir si brechen beide."
3.
Si nam daz ich ir bôt,
einem kinde vil gelîch, daz êre hât.
ir wangen wurden rôt
sam diu rôse, dâ si bî den lilien stât.
des erschamten sich ir liehten ougen.
dô neic si mir vil schône.
daz wart mir ze lône.
wirt mirs iht mêr, daz trage ich tougen.
4.
Mir ist von ir geschehen,
daz ich disen sumer allen meiden muoz
vaste under diu ougen sehen:
lîhte wirt mir einiu, sô ist mir sorgen buoz.
waz, ob si gêt an disem tanze?
"frouwe, dur iuwer güete,
rucket ûf die hüete!"
owê, gesæhe ichs under kranze!
5.
Mich dûhte daz mir nie
lieber wurde, danne mir ze muote was.
die bluomen vielen ie
von dem boume bî uns nider an daz gras.
seht, dô muoste ich von fröiden lachen,
dô ich sô wünneclîche
was in troume rîche.
dô taget ez und muoz ich wachen!