1.
Nû sende uns, vater unde sun,
den rehten geist her aben,
daz wir mit dîner süezen fiuhte
ein dürrez herze erlaben!
Unkristenlîcher dinge
ist al diu kristenheit sô vol!
swâ kristentuom ze siechhûs lît,
dâ tuot man im niht wol.
2.
In dürstet sêre nâch der lêre,
als er von Rôme was gewon:
Der im dâ schancte und in dâ trancte
als ê, dâ wurd er varnde von.
3.
Swaz im dâ leides ie gewar,
daz kam von symonie gar.
und ist er dâ sô friunde bar,
daz er engetar
niht sîn schaden gerüegen.
Kristentuom und kristenheit,
gelîch lanc, gelîch breit,
der disiu zwei zesamne sneit,
liep unde leit
der wolte ouch, daz wir trüegen
4.
In Kriste kristenlîchez leben.
sît er uns hât ûf ein gegeben,
sô suln wir uns niht scheiden.
Swelch kristen kristentuomes phliht
an worten - und an werken niht,
der ist wol halb ein heiden.
Daz ist unser meiste nôt:
daz eine ist ân daz ander tôt.
nû stiure uns got an beiden,
5.
Und gebe uns rât,
sît er uns hât sîn hantgetât
geheizen offenbâre.
Nû senfte uns, frouwe, sînen zorn,
barmherzig muoter ûz erkorn,
dû frîer rôse sunder dorn,
dû sunnevarwiu klâre!