Guten Abend mein Herr, meine Dame.
Heute sage ich dir alles
Ich duze dich lieber
Da ich siezen nicht mag
Ich finde das altmodisch
Aber ich will doch jung bleiben
Ein Kind fürs Leben
Ohne Taschentücher, ohne Geheule
Na dann los, ich sag dir alles
Über das Drama, das ich jeden Tag in dieser Hölle durchlebe
Hier bin ich, hier würde ich gerne weggehen
So weit wie möglich flüchten vor dieser verrückten Welt, ins Nirgendwo
Diese Welt erwürgt mich, sie erdrückt mich, verbrennt mich, sie reißt mich aus meiner Blase, in der ich lebe
Ich würde gerne gehen, so weit wie möglich, einfach flüchten
Lass mich diese Welt verlassen
Wenn Gott sagt, Selbstmord ist eine Sünde, wie gehe ich ohne ihn zu verletzten?
Er macht mich zu dem, was Ärzte als „verrückt“ bezeichnen
Ich sehe es schon
Also, lieber Herr G,
Hilf mir, liebe mich
Ich, ich schaffe es nicht
In dieser Welt, die ich sehe
In dieser Welt der Narren
Wo der Mann nur ein Biest ist
Wo die Liebe nichts mehr ist als Streit
Ich würde mir gern selbst eine Welt schaffen
Einen eigenen Planeten
Einen Planeten, wo ich mich wie mich fühlen würde
Wiederbelebung, ohne Fesseln
Ohne Hass
Einen Planeten, wo du mir Flügel schenkst
Ein neues Universum, wo die Tränen, die Schmerzen nichts weiter als Mythen sind
Nichts weiter als eine riesige, scheiß Legende
Also, lass mich gehen
Sag mir wie ich flüchten kann
Genug Fragen
Lass mich bitte, ich will aufgeben
Das einzige, was ich von deiner Schöpfung mag ist der Mann
Er kann jede Nacht träumen, wie ein Kind
Egal ob alt, jung, gemein, nett oder hässlich
Man darf träumen, selbst, wenn man nichts hat
Ich bitte heute um eine Sache, ich bitte um Hoffnung
Aber die Nacht ist geizig
Die Frau behält ihr Morphium
Weil ich nicht zahlte
Zumindest nicht genug
Geboren von Eltern ohne großes Vermögen
Sie verweigert mir den Mond
Denn sicherlich kann man ja in dieser Welt ohne diese Nummern nicht leben
Die deine Kinder in boshafte Monster verwandeln
Jeden Monat verdienst du etwas
Jeden Tag verlierst du etwas
Die Rechnung ist hart
Ich geb den Scheck ab, verlasse die Hölle
Es stimmt, ich gesteh's
Ich geb mich geschlagen
Ich gebe es zu, ich stehe dazu
Das Leben frisst mich mit einem unangenehmen Geschmack von Bitterkeit
Hör mich schreien
Hör mich Eingeweide auskotzen
In einem Ton, der die Lebensgeschichte eines pessimistischen Idolen erzählt
Verdammt bin ich allein
Niemand hält mir die Hand
Niemand, mit dem ich diesen verdammten Ruhm teilen kann
Ich gehe diesen Weg allein
Der scheinbar sinnlos ist
Ich gebe Gas, aber am Ende wartet niemand auf mich
Jeden Abend trinke ich
Ich schieß mir das Gehirn weg
Um zu vergessen, dass der Erfolg einen tief im Inneren allein macht
Wenige Freunde, kein Leben
Ich bin im Leeren gefangen
Viele Feinde, keine Ausgänge
Gott, ich brauche Hilfe
Manche Narren sagen
Dass ich zu viel trinke, dass ich übertreibe
Aber scheiß auf diese Arschlöcher
Denn ich bin jung und ich probiere herum
In meinem Kopf ist Chaos
Wer hat das Licht ausgemacht?
Mama, ich sehe nichts mehr
Ich brauche Erleuchtung
Erst ist es Glück, wenn du deinem Herz eine Liebe gibst, die den Schmerz sänftigt
Du vergisst dein Unglück
Aber eigentlich ist es nicht mehr als eine Täuschung
In dieser Generation von Arschlöchern, voll von Lügnern
Wenn das Herz einmal gebrochen ist, musst du sie nicht mehr rufen
Die Einsamkeit kommt
Sie findet dich schnell
Sie wartet nicht bis du ihr öffnest, nein
Sie kommt rein ohne zu klopfen
Deine Depression ist für sie wie ein vierstündiges Festmahl
Also, wer bist du?
Weißt du es überhaupt?
Weil ich, ich weiß es nicht mehr, ich bin verloren
Mein Ehrgeiz ist groß
Schwer zu befriedigen
Mein Glück hat den eine bittere Würze
So, werte Damen und Herren,
Ich gesteh's, ich bin unglücklich
Und dennoch lebe ich meinen rotzigen Traum
Aber er ist stärker als das
Er fehlt mir immer noch
Das und das da
Immer mehr, so bin ich
Naja, ich hoffe, dass ich eines Tages einer aufrichtigen Person Liebe geben kann
Eine, die mich nicht immer verarscht
Ich hab davon genug, zu geben ohne etwas zurückzubekommen
Ich hab genug vom mich selbst lieben
Ohne Seelenverwandten ist es schwer
Aber ich will, dass ihr wisst, dass ich dank euch auf dieser Bühne stehe
Ich hab das Gefühl weit weg von dieser verrückten Welt zu sein
Weil ich schreibe wenn ich etwas vermassle
Und ich lache, wenn ich tanze
Und ich lebe, wenn ich singe
Und dafür sage ich dir
Danke