[1. Strophe]
Unlängst war genau beäugt
Ein Tag an dem man Helden zeugt
Zirpengrill und Sonnenschein
Es sollt' ein Tag der Wonnen sein
Statt Most zu holen, lag der Bartl1
Ausgestreckt im Schrebergartl
Die Murge und der Radi spross
Das Unkraut aus dem Boden schoss
Ein Frettchen aalt sich im Soleil2
Die Finken schlugen wohl und weil
Der Wurm aus seinem Apfel kroch
Die ganze Welt nach Frieden roch
Jedoch, jedoch
[Refrain]
Man soll den Tag nicht
Vor dem Abend loben
Denn so ein Tag währt lang
Und ist ein Hund
Man steigt am Tag
Die Leiter ganz nach oben
Doch kurz bevor es dämmert
Wird vom Schicksal man behämmert
Und sitzt ganz belämmert
Wieder drunt
[2. Strophe]
Der Bartl eilt zum Mittagstisch
Dort gibt's wie jeden Freitag Fisch
Grätenlos mit Wirsingkohl
Und Sojamilch statt Alkohol
Zurück begibt sich dann der Bartl
Ins sonnenwarme Schrebergartl
Vergisst, dass hinter'm Horizont
Auch gern die schwarze Wolke wohnt
Frei von Kummer und von Harm
Kratzt er sich am Unterarm
Wobei er stündlich neu betont
Der Tag hab' sich bis jetzt gelohnt
Jedoch, jedoch
[Refrain]
Man soll den Tag nicht
Vor dem Abend loben
[3. Strophe]
Der Abend naht, es dämmert kühl
Der Bartl fährt zum Fußballspiel
Mit dem Biere in der Hand
Bejubelt er den Pausenstand
Pardauz! Da fehlt ihm jäh ein Zahn
Gezogen von Doktor Hooligan
Das passiert, wenn man sich irrt
Und ungeniert, wie deplatziert
In der Gegnerkurve applaudiert
[Refrain]
Man soll den Tag nicht
Vor dem Abend loben
Denn so ein Tag währt lang
Und ist ein Hund
Man steigt am Tag
Die Leiter ganz nach oben
Doch kurz bevor es dämmert
Wird vom Schicksal man behämmert
Und sitzt ganz belämmert
Wieder drunt
[4. Strophe]
Mit dem Zahn in seiner Hand
Hat Bartl sich den Weg gebahnt
Zum Auto und liegt wieder flach
Ein Ziegelstein entfloh dem Dach
Beschert zuerst der Fontanelle
Und dann dem Auto eine Delle
Das lauter platte Reifen hat
Von einem Messer-Attentat
Was ungut für die Weiterfahrt
Und der Schlüssel wie in diesem Fall
Durch's Gitter rutscht vom Ortskanal
Er hinkt nach Hause, desperat
Wobei er ganz vergessen hat
Dass an dem Fernbedienungsring
Auch sein Haustorschlüssel hing
An der verschloss'nen Eingangstür
Klebt der Kuckuck, weh oh mir
Jetzt kommt auch noch der Nachbarsköter
Und brilliert als Wadentöter
Spätestens mit Hund am Bein
Fallen Bartl jäh die Zeilen ein
[Refrain]
Man soll den Tag nicht
Vor dem Abend loben
Denn so ein Tag währt lang
Und ist ein Hund
Man steigt am Tag
Die Leiter ganz nach oben
Doch kurz bevor es dämmert
Wird vom Schicksal man behämmert
Und sitzt ganz belämmert
Wieder drunt
[Outro]
Der Bartl klopft den Hund vom Bein
Es dämmert ihm beim Glockenschlag
Das war kein optimaler Tag
1. Redewendung "wissen, wo der Bartl den Most holt" = alle Kniffe kennen2. frz. Sonne