Nein, auf dem Boot war halb so groß
die Not wie auf Medusas Floß,
wie man beim Kai-Spelunken-Wirt
so im Dunkeln hört,
es schwamm gemütlich kreuz und quer
im großen Ententeich umher
und nannte sich: "Die Freunde vor,
Freunde, die geh'n vor!".
Der Spruch "Sie schwankt, doch geht nicht unter",
der traf haargenau den Punkt,
der manchen Hafenspökenkiekern
gar nicht gefiel,
der Kapitän und seine Leut'
war'n keine hundsgemeine Meut',
sie hatten Freundschaft sich geschwor'n:
"Freunde, die geh'n vor!".
Das war kein Club der feinen Pinkel
aus Moritz und Reit-im-Winkl,
aber auch kein Sündenpfuhl,
auch kein Sündenpfuhl!
Schillers und Goethes Sprechmanier'n,
mit denen konnt' sich keiner zier'n,
sie grölten gern und laut im Chor:
"Freunde, die geh'n vor!".
Sie schauten nicht wie Engel aus
noch kannten sich mit Bibeln aus,
doch liebten sie's, wenn sich der Wind
im Segel verfing!
"Hans-Peter, Paul und Companie"
war ihre ganze Liturgie,
ihr Credo und Confiteor:
"Freunde, die geh'n vor!".
Die Freundschaft übernahm die Wacht
in mancher heißumkämpften Nacht,
sie war der Kompass, der sie wies,
die Richtung sie wies,
und war'n sie echt einmal im Stress
und brauchten Hilfe, S.O.S.,
dann flaggten sie in Semaphor'n:
"Freunde, die geh'n vor!".
Zum Rendezvous im Freundeskrei-
se kamen alle gern herbei
und war mal einer nicht an Bord
dann war er schon tot!
Er hinterließ ein Loch im Meer
das schließt sich über ihm nie mehr
in hundert Jahren fehlt er noch
fehlt er immer noch!
Ich fuhr nie wieder auf 'nem Boot,
das so gut Kurs gehalten hat
und solche Stürme überstand,
Stürme überstand,
es schwamm gemütlich kreuz und quer
im großen Ententeich umher
und nannte sich: "Die Freunde vor,
Freunde, die geh'n vor!".