Du ziehst Dein Abendkleid aus,
stehst mit dem Gesicht zur Wand.
Und ich sehe die frischen Narben
auf Deinem Rücken, der so weich ist wie Samt.
Ich möchte weinen vor Schmerz
Oder träumend vergessen,
Wo sind Deine Flügel, welche ich so liebte?
Wo sind Deine Flügel, die mir gefielen?
Wo sind Deine Flügel, die ich liebte?
Damals hatten wir Zeit,
Jetzt haben wir die Pflicht -
Zu beweisen, dass der Starke die Schwachen frisst,
Zu beweisen, dass all das Schlimme (für den Moment) doch gut ist 1
Wir alle haben etwas verloren
In diesem wahnsinnigen Krieg.
Und übrigens- wo sind Deine Flügel, die ich so geliebt habe?
Wo sind Deine Flügel, welche ich mochte?
Wo sind Deine Flügel, die ich liebte?
Ich frage nicht, wieviel Geld Du besitzt,
Noch frage ich, wieviel Männer Du hattest
Ich sehe nur, dass Du Dich vor offenen Fenstern fürchtest,
und vor den oberen Etagen.
Und falls morgen ein Brand ausbrechen sollte
Und das ganze Gebäude in Flammen aufgeht,
werden wir umkommen, ohne diese Flügel, die ich so geliebt habe.
1. lit.: dass Asche weiss ist- hier gemeint, als dass man Greueltaten (wie sie auch im Krieg geschehen) iwie doch rechtfertigen muss, oder sie mit anderen Maßstäben messen muss