TAMINO
Zu Hilfe! zu Hilfe! sonst bin ich verloren,
Der listigen Schlange zum Opfer erkoren -
Barmherzige Götter! Schon nahet sie sich,
Ach rettet mich,schützet mich!
(Er fällt in Ohnmacht; sogleich öffnet sich die Pforte des Tempels; drei verschleierte Damen kommen heraus, jede mit einem silbernen Wurfspieß)
DIE DREI DAMEN
Stirb Ungeheur,durch unsre Macht!
Triumph! Triumph! Sie ist vollbracht
Die Heldentat. Er ist befreit
Durch unsres Armes Tapferkeit.
ERSTE DAME (ihn betrachtend)
Ein holder Jüngling sanft und schön!
ZWEITE DAME
So schön, als ich noch nie gesehn.
DRITTE DAME
Ja ja gewiß! zum Malen schön.
ALLE DREI
Würd’ ich mein Herz der Liebe weihn,
So müßt’ es dieser Jüngling sein.
Laßt uns zu unsrer Fürstin eilen
Ihr diese Nachricht zu erteilen.
Vielleicht daß dieser schöne Mann
Die vor’ge Ruh’ ihr geben kann.
ERSTE DAME
So geht und sagt es ihr,
Ich bleib’ indessen hier.
ZWEITE DAME
Nein nein, geht ihr nur hin,
Ich wache hier für ihn!
DRITTE DAME
Nein nein, das kann nicht sein,
ich schütze ihn allein.
ALLE DREI (jede für sich)
Ich sollte fort! Ei ei! wie fein!
Sie wären gern bei ihm allein,
Nein nein, das kann nicht sein.
Was wollte ich darum nicht geben,
Könnt’ ich mit diesem Jüngling leben!
Hätt’ ich ihn doch so ganz allein!
Doch keine geht, es kann nicht sein.
Am besten ist es nun, ich geh’.
Du Jüngling, schön und liebevoll,
Du trauter Jüngling lebe wohl,
Bis ich dich wieder seh’.