Geh ich am Abend mitunter manchmal aus,
Dann merk ich so nebenbei:
Hm, es tut sich mancherlei!
Paarweis' marschieren die Pärchen dann nach Haus,
Und ich steh und denke mir:
Na, und wer liebt dir?1
Jeder hat einen Schatz -
Bloß ich hab keinen!
Und ich möcht' schrecklich gern
So irgendeinen!
Reich braucht er nicht sein,
Bloß nur mein allein.
Jeder hat seinen Schatz,
Es ist zum Weinen,
Und ich bin noch frei!
Schließlich, von vorn geseh'n,
Bin ich doch auch ganz schön,
Und das ist heut' schon allerlei!
Lukas, der Dackel,
Der fragt und spricht nicht viel.
Fühlt er einen Liebesdrang,
Hm, das dauert gar nicht lang.
Kaum fünf Minuten,
Dann schnuppert er sein Ziel,
Und ich denk, wenn er das tut:
Kinder, hat der's gut!
Jeder hat einen Schatz -
Bloß ich hab keinen!
Und ich möcht' schrecklich gern
So irgendeinen!
Reich braucht er nicht sein,
Bloß nur mein allein.
Jeder hat seinen Schatz -
Es ist zum Weinen -
Und ich bin noch frei!
Schließlich, von vorn geseh'n,
Bin ich doch auch ganz schön,
Und das ist heut' schon allerlei!
Fräulein Mathilde
Ist hundert Jahre alt.
Wo man hinsieht, hat se Bauch,
Falsche Zähne hat se auch.
Schwer wie ein Nilpferd
Bewegt sie die Gestalt,
Doch se hat,
Wenn ich auch platz',
Trotzdem einen Schatz!
Jeder hat seinen Schatz -
Bloß ich hab keinen!
Und ich möcht' schrecklich gern
So irgendeinen!
Reich braucht er nicht sein,
Bloß nur mein allein.
Jeder hat seinen Schatz -
Es ist zum Weinen -
Und ich bin noch frei!
Schließlich, von vorn geseh'n,
Bin ich doch auch ganz schön,
Und das ist heut' schon allerlei!
1. "dir" = Berlinerisch für "dich"