Mein Gott, das war gestern wieder spät,
Dabei ging ich zuerst nach Haus.
Noch nicht mal 12, aufsteh'n ist ungesund,
Ich halt´ das grelle Licht nicht aus.
Oh Gott, wer räumt dieses Chaos auf?
Kaum, dass man noch was finden kann.
Für eine Hausfrau hört die Arbeit niemals auf;
Am besten, ich fang´gar nicht erst an.
Denn da mein Mann ein Künstler ist,
Muss ich ihn inspirier'n.
Und wenn es draußen dunkel wird,
Muss ich mich wieder amüsier'n.
Irgendwo wird immer getanzt,
Und es wär' doch zu schad', einen Spaß zu versäumen.
Ich leb' gern, ich geb' gern, ich schweb' gern auf Träumen,
Mit Champagner im Blut und einer Rose aus Papier im Haar.
Ich war schon als Kind sehr bescheiden,
Ich hab' mich nie nach vorne gedrängt.
Ich wollte nie ins Rampenlicht.
Denn das Lernen und Üben, das hätt´ mich zu sehr angestrengt,
Und Anstrengung bekommt mir nicht.
Meine Mutter meinte, ich lande mal im Armenhaus,
Drauf sagte ich ihr, dass ist mir egal.
Vater prophezeite, meine Zukunft sehe dunkel aus,
Ich sagte, die Zukunft kann mich mal.
Meine Schwester behauptet, ich sei wie sie,
Ungewöhnlich, begabt und gescheit.
Ich könnt' auf Opernbühnen im Beifall stehen,
Doch dazu fehlt mir leider die Zeit.
Irgendwo wird immer getanzt,
Und es wär' doch sehr dumm, auf ein Glück zu verzichten.
Ich geb' gern, ich schweb' gern, erleb' gern Geschichten,
Mit Champagner im Glas und einer Rose aus Papier…
Und sollte mein Mann, was Gott verhüten mag,
Eines Tages nicht mehr sein,
Dann trau're ich um ihn auf meine Art,
Glaubt bloß nicht, dass ich am Grab steh´ und wein.
Irgendwo wird immer getanzt,
Und es wär' doch zu schad', einen Spaß zu versäumen.
Ich leb' gern, ich geb' gern, ich schweb' gern auf Träumen,
Mit Champagner im Blut und einer Rose aus Papier im Haar.
Es wäre doch schad', einen Spaß zu versäumen…