1.
Ich bin nû sô rehte frô,
daz ich vil schiere wunder tuon beginne.
swenne ez sich gefüeget sô, daz ich erwirbe
mîner frouwen minne, seht,
sô stîgent mir die sinne hôher danne
der sunnen schîn, genâde, ein küniginne!
2.
Ich ensach die guoten nie sô dicke,
daz ich daz gen ir verbære, mirne spilten
diu ougen ie.
der kalte winter was mir gar unmære: ander
liute dûhte er swære, mir was die wîle,
als ich enmitten in dem meien wære.
3.
Disen wünneclîchen sanc
hân ich gesungen mîner frouwen ze êren.
des sol si mir wizzen danc,
wan ich will iemer durch si fröide mêren.
wol mag si mîn herze sêren, waz danne,
ob si mir leide tuot? daz kan si wol verkêren.
4.
Dar zuo enkunde nieman mir gerâten,
daz ich schiede von dem wâne.kêrt ich
mînen muot von ir, wâ funde ich danne eine
so wol getâne, diu sô wære valsches âne?
si ist schœner unde baz gelobt denne
Helêne und Dyâne.
5.
Hœrâ Walther, wie ez mir stât,
mîn trûtgeselle von der Vogelweide:
helfe suoche ich unde rât, diu wol
getâne tuot mir vil ze leide.
kunden wir gesingen beide, daz ich mir ir
müeste brechen bluomen an der liehten heide!