Entfernt von Gram und Sorgen
Erwach ich jeden Morgen,
Wenn ich vorher die Nacht
vergnügend zugebracht.
Die Freiheit meiner Seelen
ist mir das höchste Gut;
und ohne mich zu quälen,
bleib' ich bei gleichem Mut.
Hier ruh' ich und ergötze
Mich an des Bachs Geschwätze,
Der halb im Busch verhüllt,
Leis' aus dem Felsen quillt:
Hör' wie in blauen Lüften:
Das Chor der Lerchen singt,
Indeß auf Blumentriften
Das muntre Lämmchen springt.
Seh' ich bei Feldschalmaien
Das Landvolk sich erfreuen,
Misch' ich mich in die Reih'n
Der Dörferinnen ein.
Und heb' im leichten Schwunge
Mein Dirnchen flink empor;
Mir tut's kein Bauernjunge
An Mut und Lust zuvor.
So fern von Harm und Neide,
Scherz' ich bei Lieb' und Freude,
Mit unbewölktem Sinn,
Froh meine Tage hin.
Mir blühet nie vergebens:
Ein Blümchen auf der Flur,
Ich nütz' die Zeit des Lebens,
Denn einmal lebt man nur.