Meine kostbare Zeit
Wohin geht sie, und warum
Viele lange Zeiträume vergingen im Traum
Der Fluss, er floss
Hier fand er sein Bett
Wusch ein Jahrtausend weg
Unter hundertjährigem Boden
Harter Stein die Gedanken
Wie am Beinisvørð1
War mein Gemüt der Fels
Umkämpfte freistehende Klippe
Bricht weiße Brandung
Die Zeit nimmt sich
Was ein Höllenauge2 sieht
Sterne stehen hoch
Ein Jahrhundert ohne eigene Kraft und Macht
Alle kommenden Jahre
Jedes war ein vergangenes
Das Rätsel vom Anfang und Ende ist mir klar
Auch wenn das Trugbild verschwindet
Und alle Hoffnungen mich im Stich lassen
Das Gemüt sich im Höllenauge versenkt
Fallen Sterne alsbald
Und heute Abend tritt das Schicksal über meine Schwelle
1. https://de.wikipedia.org/wiki/Beinisv%C3%B8r%C3%B02. Heljareyga (u.a. auch der Name der Band) heißt sowohl „Höllenauge“ als auch „Auge der Hel“, was beides das Gleiche meint, da "Hel" in der altnordischen Mythologie sowohl den Ort als auch die darüber herrschende Göttin bezeichnet. Das Höllenauge der Färöer ist eine Naturerscheinung, gekennzeichnet durch ein Loch in einem Uferfelsen, das durch die diesen unterspülende, und schließlich aushöhlende Brandung geschaffen wurde. Wenn Gezeitenhöhe, Windrichtung und Wellengang im richtigen Zusammenspiel vorkommen, kann die Gischt der Brandung unter teils enormer Geräuschentwicklung hoch hinausstieben.