Guter Mond, du gehst so stille
in den Abendwolken hin,
bist so ruhig, und ich fühle,
dass ich ohne Ruhe bin!
Traurig folgen meine Blicke
deiner stillen, heitern Bahn:
O wie hart ist mein Geschicke,
dass ich dir nicht folgen kann!
Guter Mond, dir darf ich's klagen,
was mein banges Herze kränkt,
und an wen mit bittern Klagen
die betrübte Seele denkt.
Guter Mond, du sollst es wissen,
weil du so verschwiegen bist,
warum meine Tränen fließen
und mein Herz so traurig ist.
Dort in jenem kleinen Tale,
wo die dunklen Bäume stehn,
nah bei jenem Wasserfalle
wirst du eine Hütte sehn.
Geh durch Wälder, Bäch' und Wiesen,
blicke sanft durchs Fenster hin,
so erblickest du Elisen,
aller Mädchen Königin.