Es war einmal ein König, der lebte mit seinem Sohn
in einem Schloss, das lag in einem Zaubergarten.
Und weil der König alt und von der Welt enttäuscht war,
war die Mauer sehr hoch und das Tor immer zugesperrt.
Es gibt, sprach der König, keinen besseren Ort,
doch die Sehnsucht sprach zum Prinzen: "Du musst hier fort!"
Manchmal nachts fällt Gold von den Sternen;
du kannst es finden, da draußen, wo noch keiner war.
Sein heißt Werden, Leben heißt Lernen;
wenn du das Gold von den Sternen suchst,
musst du allein hinaus in die Gefahr.
"Da draußen wirst du scheitern", sprach der Vater zum Sohn,
"genau wie ich, drum bleib' in unserm Zaubergarten.
Ich geb' dir Sicherheit, nur um dich zu beschützen
ist die Mauer so hoch und das Tor immer zugesperrt."
Die Liebe des Königs sprach aus jedem Wort,
doch die Sehnsucht sprach zum Prinzen: "Du musst hier fort!"
Am Rand der Welt fällt Gold von den Sternen;
und wer es findet, erreicht, was unerreichbar war.
Sein heißt Werden, Leben heißt Lernen;
wenn du das Gold von den Sternen suchst,
musst du allein hinaus in die Gefahr.
Lieben heißt, manchmal auch loslassen können.
Lieben heißt, manchmal vom Geliebten sich trennen.
Lieben heißt, nicht nach dem eignen Glück fragen.
Lieben heißt, unter Tränen zu sagen:
"Weit von hier fällt Gold von den Sternen;
du kannst es finden, da draußen, wo noch keiner war.
Sein heißt Werden, Leben heißt Lernen;
wenn du das Gold von den Sternen suchst,
musst du fort von zu Haus, und nur auf dich gestellt,
allein hinaus in die Welt voll Gefahr."