Streu Tannreis auf mein Bett.
Laß mich geboren werden
als neuer Spross auf Erden,
noch sorglos, nackt und nett.
Tief in den bittren Schächten
bebt Angst vor dunklen Mächten.
Wenn Frost mich hüllt in Eis,
ins Bett leg Tannenreis.
Ins Bett leg Tannenreis.
Streu Tannreis auf mein Pult
und meine Tinte schlecke.
Komm unter meine Decke
und schenk mir Trost und Huld
und sei mir zu Gefallen
und dein Visier laß fallen.
Mach daß ein Lichtlein gleiß’
und streue Tannenreis.
Und streue Tannenreis.
Streu Tannreis vor mein Tor.
Den Schlüssel häng an’n Nagel.
Bewahr das Buch vor Hagel
und schadlos bring’s retour.
Du großer Friedensstifter
mit Knaller und Gelichter,
du Schnee vom letzten Jahr,
legt Tannreis zum Altar.
Legt Tannreis zum Altar.
Leg Tannreis an mein Grab,
laß keinen Pfaffen hören,
tu, was mag zugehören,
Marschall, brich meinen Stab,
dann fallen letzt herab noch
drei Schaufeln Erd ins Grabloch,
meine Hülle sinkt hinab.
Leg Tannreis an mein Grab.
Leg Tannreis an mein Grab.
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Übersetzung: Klaus-Rüdiger Utschick