Draußen in New Mexico, viele Jahre ist's her,
In einer Hütte dort in der Wüste, in stürmischer Nacht,
Inmitten von Blitzen und heftigem Wüsten-Donner,
Ward einem jungen Paar aus Mexiko ein Baby geboren.
Gerade als das Baby schrie, erstarben Donner und Blitz,
Der Mond schenkte sein Licht der Welt, und die Sterne ebenso.
Mutter und Vater, beide waren stolz auf die Tochter,
Die der Himmel gesandt, Feleena war des Babys Name.
Als sie siebzehn war, geplagt von verrückten Träumen,
Lief sie weg von der Hütte und ließ die Eltern zurück, um die Welt zu erkunden.
Vater und Mutter, sie fragten sich beide,
Was war der Grund, dass Feleena ihr Zuhause verließ?
Ermüdet von Wüsten-Nächten, Armut, Kummer, Streit,
Lief sie weg des Nachts in des Mondes goldenem Glanz.
Sie wusste nicht, wohin, doch dahin wollte sie,
Und sie wollte Glück finden auf der Suche nach ihrem Traum.
Nach ihrer Flucht ging sie nach Santa Fe,
Und in dem Jahr, da sie dort blieb, lernte sie manches über das Leben.
Binnen kurzem lernte sie, dass sie mit einem Lächeln
Schöne Kleider haben, dass sie eines jeden Mannes Frau sein konnte.
Reiche Männer umwarben sie, speisten und tanzten mit ihr,
Sie verstand Männer und behandelte sie alle einfach gleich.
Eine selten hübsche Figur, dunkel glänzendes Haar,
Lieblich anzusehen - Feleena hieß sie, diese Frau.
Ruhelos war sie in Santa Fe, sie musste weiterziehen
Zu einer Stadt, wo die Lichter viel heller strahlten.
Ein Cowboy erwähnte die Stadt El Paso;
Da würde das Tanzen nie enden, und Geld würde fließen wie Whiskey.
Sie kaufte eine Einwegfahrkarte von Santa Fe,
Drei Tage und Nächte in der Kutsche, Pause dann und wann.
Sie störte sich nicht an der Gewissheit, ein neues Leben
Zu finden, das aufregender sein würde als jenes dort, von wo sie herkam.
Die Kutsche machte ihren letzten Halt auf der Bergeshöhe,
Um sie all die Lichter am Fuße des Berges sehen zu lassen.
Ihre Welt war heller, und tief unten in ihrem Innern
Ein wildes Klopfen, ihr junges Herz wollte nicht still sein.
Sie bekam ein Hotelzimmer im 'Lily Belle'
Und schlüpfte rasch in ein enges schwarzes Samtkleid.
Jeder Mann verhielt und starrte auf diese hübsche Figur,
Selbst Frauen gewahrten den Zauber, den sie besaß.
Tanz und Gelächter, das war dann ihr Leben,
Und Rosa's Cantina hatte Lichter, die Liebe verhießen.
Das war's, wonach sie strebte, das war's, was sie wollte;
Rosa war eine Adresse, ein schöneres Girl sah man nie.
Es war derselbe Weg, es war wieder in Santa Fe,
Männer wollten sich zum Narren machen für eine Romanze.
Rosa gab acht auf die Szene, sie brauchte diese Art
Von Erregung, also bezahlte sie Faleena fürs Tanzen.
Ein Jahr verging, vielleicht auch mehr, da kam durch die Schwingtür
Ein junger Cowboy, hochgewachsen und hübsch gekleidet.
Der war neu in der Stadt, nie geseh'n in der Gegend,
Er war so anders, er war nicht so wie all die Übrigen.
Faleena tanzte eng mit ihm, warf ihm dann eine Rose zu,
Rasch schritt er zu ihrem Tisch und ließ sich dort nieder,
Und etwa einen Tag später sahen die Leute allenthalben
Diesen jungen Cowboy, er zeigte Feleena die Stadt.
Sechs Wochen ging er mit ihr, war bei ihr jede Minute,
Doch war er krankhaft eifersüchtig wegen der Blicke, die
sie verschenkte, innerlich gereizt durch all ihr Flirten;
Das war ihre Natur, und das war ihre Lebensart.
Sie flirtete eines Nachts, es kam zum Feuergefecht,
Und als der Rauch verzog, lag auf dem Boden ein Mann.
Feleenas junger Lover hatte ihn niedergestreckt, den Anderen.
Und er musste dort weg, so rannte er zur Hintertür hinaus.
Am nächsten Tag gegen fünf ein Büchsenschuss -
Eilends rannte sie zur Tür, die hinausführte zum Pass.
Sie sah ihren Cowboy, ihren wild reitenden Cowboy,
Tief im Sattel, ihr Cowboy ritt schnell.
Sie rannte, ihn zu treffen und mit Küssen zu empfangen,
Er sah sie, und er wandte sich um mit einem Winken seiner Hand.
Kugeln flogen, Feleena schrie,
Als sie sah, wie er aus dem Sattel herabfiel in den Sand.
Feleena kniete bei ihm, um ihn zu halten und zu hören,
Während sie fühlte, wie sein warmes Blut
Aus der Wunde in seiner Seite floss.
Er richtete sich auf, sie zu küssen, sie hörte ihn flüstern
"Vergiss mich nie, es ist vorbei, Faleena, leb wohl."
Schnell griff sie nach dem Sechser-Colt, den er trug,
Schreiend vor Zorn richtete sie den Colt auf ihre Brust.
"Begrabt uns beide tief, vielleicht finden wir Frieden."
Und sie drückte ab und fiel über des toten Cowboys Brust.
Draußen in El Paso, wann immer der Wind bläst -
Wenn du genau hinhörst des Nachts, hörst du's im Wind:
Eine Frau weint, es ist nicht der Wind, der seufzt.
Oldtimer erzählen dir, Feleena ist's, die ihn ruft.
Du hörst sie reden, du hörst sie gehen, du hörst sie lachen,
Du schaust, doch da ist niemand um dich herum.
Nur keine Angst, da ist wirklich keine Gefahr,
Es ist nur der junge Cowboy, er zeigt Feleena die Stadt.