Darf ich präsentier’n die pfiffige Nanett’
hier mit dem Verlobten, Ivar von Sprätt,
der führt die Geschäfte produktiv und nett,
und den Rest den könnse sich denken
abends spät bei teuren Geschenken.
Hier sehn wir sie in ‘nem Luxusrestaurang
trinken ihren Cognac mit Raffinemang.
Hausfrau’n sehen ihre Gatten dort im Drang:
denken nicht an die Slitage
und besehn die Dekolletage.
Denn sie war’n von ihrem Kleide fasziniert,
obwohl es ihre Brust nur sparsam dekoriert.
Hausfrau’n aber fanden ’s allzu deplaziert,
holten ihre Männer wieder.
Lieb dein Weib und bleibe bieder!
Doch da war auch noch ein netter Disponent,
er flirtete wild und wirkte überaus potent.
Ivar sagte nobel: Du bist mein Klient,
ja okay, dann halt dich ran, Mann!
Komm, probier’s und mach sie an, Mann!
Und Nanette legte noch ‘ne Kohle auf,
Disponent, der brannte wie ein Scheiterhauf’,
beide wollten, als die Lust nahm ihren Lauf,
mit den Füßen einander befühlen
gegenüber auf ihren Stühlen.
Da sprach Ivar in der übergroßen Pein:
Ich opfre meine Liebe, wenn es denn muß sein,
und ich will euch meine Wohnungsschlüssel leih’n
und die Schlüssel für den PKW
und bleib hier mit meinem Herzeweh.
Nun sitzt Ivar da und wartet still und stumm.
Ahnst du nicht, auf was er wartet und warum?
Und es ist schon mehr als eine Stunde rum,
als Nanett’ bringt blaue Scheine.
Da kommt Ivar flugs auf die Beine.
Verehrter Bürger, hast du fleischliches Begehr,
sprich mit Ivar, sowas arrangiert er fair,
kostet so vierhundert Taler ungefähr,
doch geht nix zum Niedrigpreise.
Und so schließ ich meine Weise.
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© Klaus-Rüdiger Utschick, 2017