[1. Strophe]
Wenn der Augenblick sich langsam um den Zufall rankt
Und Zärtlichkeit in Stahlbeton ihr Recht verlangt
Wenn tausend dirigierende Tambourmajore tirilieren
Im brausenden Rondell der Ignoranz
Wenn launische Lakaien in morphingetränkter Nacht
Des Morgens zarte Einsamkeit gar hämisch ausgelacht
Wenn Falter honigtrunken ihre Schwingen abmontieren
Ja dann, dann wird es heller, doch nicht ganz
[Refrain]
Wenn Worte tänzeln in verschnörkelt reicher Eleganz
Sich winden um der Nichtigkeit banalen Talmiglanz
Wenn Wortmagie sich in der Elfenbeinfabrik verkriecht
Ja dann, dann wird es heller, doch nicht ganz
[2. Strophe]
Wenn lüstern der Satyr versonnen seine Zähne bleckt
Und kahl vor Gram die Obrigkeit sich ihre Wunden leckt
Wenn kaiserliche Unzucht keifend um den Ablass feilscht
Im plüschernen Exil der Nostalgie
Und wenn der Weltschmerz sich in seinem eigenen Spiegelbild verdingt
Und Rilke Doppelsalti in der Zirkuskuppel springt
Dann lädt die Eitelkeit den Ausverkauf zum Stelldichein
Der Scharlatan stellt dem Genie ein Bein
[Refrain]
Wenn Worte tänzeln in verschnörkelt reicher Eleganz
Sich winden um der Nichtigkeit banalen Talmiglanz
Wenn Wortmagie sich in der Elfenbeinfabrik verkriecht
Ja dann, dann wird es heller, diesmal ganz
[Outro]
Gott denkt in den Genies
Er träumt in den Dichtern
Und er schläft in den übrigen Menschen