Als Kind sah ich die Wolken ziehen,
ihr rundes Weiß im klaren Blau,
die Form, die ihnen dort verliehen,
war wunderschön, fest und genau.
Es waren Schäfchen, wilde Tiere,
mal Blumenkohl, mal ein Gesicht,
nie glaubte ich, das ich's verliere,
doch heute - finde ich sie nicht!
Es treiben Schleier, Wolkenfetzen,
und Gitterstreifen mehr und mehr -
wenn ich es seh', packt mich Entsetzen,
der schöne Himmel – tot und leer!
Nur ein Stück Himmel war geblieben
den Menschen einst in schwerster Zeit,
ein wenig Trost, man durft' noch lieben,
doch jetzt – nur Hoffnungslosigkeit!
Und Künstler, die die Sterne malten,
in dunkler Nacht voll von Magie,
die fürchten jetzt des Menschen Walten,
der schließlich finster macht auch sie.
Als ob von dummen Kinderspielen
kaputtes Spielzeug bleibt zurück,
und wo die Trümmer niederfielen,
erlosch der Wunsch – er bringt kein Glück!
Wovon soll'n unsre Kinder singen,
wenn einst sie in den Himmel schau'n?
Bringt Weltraumschrott ihr Herz zum Klingen?
Wie konnten sie uns je vertrau'n?
Nun sieht man nachts nur fahle Ketten
und tagsüber ein Gitterfeld,
wenn wir's doch nur verhindert hätten,
doch wichtiger für uns war – Geld!