Ein Mann fuhr ins Chinesenland
mit dreizehn Koffern in der Hand,
und vor der Reise ward ihm bang
nach Tschinglibunglitangliwang.
Damit er käme schnellstens fort,
stieg er an einer Dschunke Bord,
der Name stand am Bug entlang,
hieß Tschinglibunglitangliwang.
Der Kapitän Chinese war,
trug in ,nem Zopf sein schwarzes Haar,
sein Name, der war ziemlich lang:
Yeng Ischinglibunglitangliwang.
Das Schiff sticht in die See hinaus,
der Mann seufzt: 0, wär ich zu Haus!
Geht an der Reling müd entlang
der Ischinglibunglitangliwang.
Am dritten Tag ist Land in Sicht,
doch ist es China leider nicht,
und unsern Mann treibt doch ein Drang
nach Tschinglibunglitangliwang.
Am neunten Tage, morgens roh,
da schrie der Schiffsmaat (fragt nicht wie!):
,,Hier Endstation!" Sein Rufen klang:
,,Hier Tschinglibunglitangliwang!"
Der gute Mann stieg an das Land,
wonach er eine Rikscha fand,
die ihn mit seinen Koffern schwang
nach Tschinglibunglitangliwang.
Und diese wunderschöne Stadt
nur einen einz'gen Gasthof hat,
der hieß — so steht's am Schild ganz lang:
,,Zum Tschinglibunglitangliwang".
Und weil den Mann der Hunger plagt,
den Kellner nach der Kart' er fragt.
Der spricht: ,,Hier gibt's nur einen Gang,
nur Tschinglibunglitangliwang."
Auf solche Speise ward's ihm schlecht,
doch dies geschah dem Manne recht,
warum aß in des Hungers Drang
er Tschinglibunglitangliwang?
Dann legte er sich in das Bett
und fand dies sehr apart und nett,
denn ringsherum war ein Behang
aus Tschinglibunglitangliwang.
Doch als die Uhr schlug Mitternacht,
da hat die Treppe leis gekracht;
ein Räuber schlich den Gang entlang
im Tschinglibunglitangliwang.
Dringt in des Mannes Zimmer ein,
er dolcht ihn kühn am linken Bein,
wobei in As-Dur leis er sang:
,,0 Tschinglibunglitangliwang."
Der Mann liegt nun in seinem Blut,
und so was endet selten gut,
der Räuber bald am Galgen hang
in Tschinglibunglitangliwang.
Und die Moral von der Geschicht:
Fahr mit dem Schiff nach China nicht,
und folge niemals innrem Drang
nach Tschinglibunglitangliwang.