Ich saß im "Durstigen Teufel", ein Tuch flatterte im Wind1
Als die Flügeltüren aufknarrten und ein Fremder hereinschlenderte
Er bewegte seinen Kopf von einer Seite zur anderen und glotzte bösartig mit einem realitätsfernen Blick2
Ich hörte das Drehen eines rostigen Sporns, als er die triste Nacht abschüttelte
Er schob seinen Hut ins Gesicht, sah nach seiner Waffe und ging in Richtung Theke
Ging weiter, neben mich, ich wusste er war weit gereist
Mit einer Stimme so dick wie Schlamm sah er zum Kellner und sagte...
"Einmal Whiskey für mich und das gleiche für meinen neuen Freund"
Die Stammgäste flüsterten leise mit gesenkter Stimme, sie schienen Angst zu haben
Als wäre ein Geist auferstanden und aus seinem Grab gegangen
Sein Gesicht war unauffällig und schmutzig, seine Haut wie aus Leder
Er sprach natürlich wie jeder Mann, aber irgendwas war nicht richtig
Also drehte ich mich auf meinem Stuhl, wandte mich zu ihm um und sagte
"Danke, Mister, aber trotzdem, da jage ich lieber nach Würmern."
Er knurrte und schubste das Getränk zu mir, seine Augen kalt wie der Tod
"Ich wähle die Getränke, du kippst sie runter, oder du musst gegen mich ziehen"
[Refrain:]
Wenn es sechs vor Mitternacht ist und die knochige Hand des Todes nah ist
Trink lieber dein Getränk und halt das Maul
Wenn du gegen ihn ziehst, kannst du niemals gewinnen
Mach weiter... trink mit dem lebenden Toten
"Wer zur Hölle denkst du dass du bist?", meine Geduld war bald am Ende
Doch schwer schlucken musste ich, als er mit der Geschichte begann
Seine Lippen rollten sich nach außen und Worte kamen hervor, die die Erzählung begannen
Und jedes Gesicht in der Kneipe färbte sich irgendwie bleich
"Mein Name ist Stanton Cree und ich bin vor drei Jahren gestorben
Ich habe einen Mann erschossen, um sein Trinken zu stehlen, dafür haben sie mich jedenfalls gehängt
Nun bin ich dazu verflucht, auf der Erde zu wandeln und in jeder Nacht
Einen Mann herauszufordern, mir ein Glas ums andere nachzukommen oder durch die Kugel zu sterben"
"Warten Sie mal einen Moment, Mister, keiner macht mich zum Idioten"
Ich schubste das Whiskeyglas zurück in Richtung des Untoten
"Ich liebe mein Trinken wie jeder Mann, aber bei dem Spiel kann man nur verlieren
Gegen die Toten zu trinken oder zu ziehen wäre reiner Wahnsinn"
Stanton Cree tippte sich an den Hut und gab ein böses Lachen von sich
"Weißt du, der Herr hat meine Seele verflucht, weil ich diesen armen Mann umgebracht habe
Es gibt keine Wahl, also musst du versuchen, mir ein Glas ums andere nachzukommen
Wenn du gewinnst, bist du frei und ich kann endlich verrotten"
Der Kellner nickte langsam und ich wusste, ich war am Arsch
Wenn ich wählen würde, mich mit dem Toten zu duellieren, würde ich sicher verlieren
Also nahm ich das Glas und schüttete mir den Inhalt in die Kehle
Ich würde ihm ein Glas ums andere nachkommen, selbst wenn ich dabei ersticken würde
Bei Whiskey, Tequila, Vodka, Rum oder Gin
Gibt es keinen Mann, denn ich nicht schlagen könnte, sei er lebend oder tot
Und so war ich ihm am Morgen Tropfen für Tropfen nachgekommen
Bis Stanton Cree umfiel und ein Sieger ernannt wurde
Jetzt ruht er in seiner Kiefernkiste und ich wandle noch immer auf den Straßen
Doch ich vergesse nicht die Nacht, als der Tod mich ausgewählt hatte
Es gibt keine tolle Moral hierzu, fürchte ich
Außer du planst, einen Mann umzubringen und sein letztes Bier zu trinken!
1. Anlehnung an die Redewendung "two sheets to the wind" ("zwei Tücher im Wind"), was "betrunken" bedeutet.2. wörtl.: "mit einem eingesunkenen Auge", "sunken eye" bezeichnet aber, laut Urbandictionary, jemanden, der nur das sieht, was vor ihm ist und keine größeren Zusammenhänge erkennen kann