Mit dem Duft der sonnenverbrannten
Felder
Zieht wie ein dunkler Vogel ins Herz
Ein neuer Herbst.
Du windest den Kranz dir
Aus Trauerbändern,
Aus verwelkten Blumen
Und schwarz gewordenen Ähren.
Doch wer weiß, in was sich verwandeln
Die Verluste und Fröste
Für den, der zu glauben vermochte?
Und wer weiß, wann über dem Wasser
Ein Stern aufgeht, blau wie der Himmel
Für den, der zu warten vermochte?
Jeder Schritt tut dir weh,
Jeder Atemzug schmerzt,
Statt des Herzens hast du
Eine offene Wunde.
Dennoch gehst du noch
Diesen einen Schritt
Durch Wermut und Schlehdorn
Zu den lange ersehnten Himmeln.
Und die Engel alle werden einst wach
Und dann öffnen sich Türen
Für den, der zu glauben vermochte.
Und an einem trüben Januarmorgen
Erblühen in den Bergen die Mandelbäume
Für den, der zu warten vermochte.
Das Heidekraut neigt sich zur Erde,
Es dunkelt am Horizont,
Die Wolken werden schwerer,
Immer weniger offener Himmel.
Du sitzt auf einem Hügel
Reglos und schweigend.
Alle Worte sind ausgesprochen,
Alle Lieder zu Ende gesungen.
Doch ich weiß, dass die Schlüssel sich finden,
Dass die Türen sich öffnen werden
Für den, der zu glauben vermochte.
Und über den dunklen Wassern
Geht ein Stern auf, blau wie der Himmel
Für den, der zu warten vermochte.
Wie zum Scheitern bestimmt
Gleitet ein einsames Boot
Durch die kalten Gewässer
Unendlicher Trauer.
Der Himmel allein weiß alles
Von unserem Waisenschicksal
Und vom Schmerz, der gebunden ist
An ein Schweigegelübde.
Irgendwo gibt es Inseln des Trosts
Und ein rettendes Ufer
Für den, der zu glauben vermochte.
Dort werden neue Sterne geboren
Und in den Bergen blühen die Mandelbäume
Für den, der zu warten vermochte.