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Disputation II lyrics
Disputation II lyrics
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Disputation II lyrics

»Zittert, Juden!« rief der Mönch,

»Vor dem Gott, den ihr mit Hieben

Und mit Dornen habt gemartert,

Den ihr in den Tod getrieben.

Seine Mörder, Volk der Rachsucht,

Juden, das seid ihr gewesen -

Immer meuchelt ihr den Heiland,

Welcher kommt, euch zu erlösen.

Judenvolk, du bist ein Aas,

Worin hausen die Dämonen;

Eure Leiber sind Kasernen

Für des Teufels Legionen.

Thomas von Aquino sagt es,

Den man nennt den großen Ochsen

Der Gelehrsamkeit, er ist

Licht und Lust der Orthodoxen.

Judenvolk, ihr seid Hyänen,

Wölfe, Schakals, die in Gräbern

Wühlen, um der Toten Leichnam'

Blutfraßgierig aufzustöbern.

Juden, Juden, ihr seid Säue,

Paviane, Nashorntiere,

Die man nennt Rhinozerosse,

Krokodile und Vampire.

Ihr seid Raben, Eulen, Uhus,

Fledermäuse, Wiedehöpfe,

Leichenhühner, Basilisken,

Galgenvögel, Nachtgeschöpfe.

Ihr seid Vipern und Blindschleichen,

Klapperschlangen, gift'ge Kröten,

Ottern, Nattern - Christus wird

Eu'r verfluchtes Haupt zertreten.

Oder wollt ihr, Maledeiten,

Eure armen Seelen retten?

Aus der Bosheit Synagoge

Flüchtet nach den frommen Stätten,

Nach der Liebe lichtem Dome,

Wo im benedeiten Becken

Euch der Quell der Gnade sprudelt -

Drin sollt ihr die Köpfe stecken -

Wascht dort ab den alten Adam

Und die Laster, die ihn schwärzen;

Des verjährten Grolles Schimmel,

Wascht ihn ab von euren Herzen!

Hört ihr nicht des Heilands Stimme?

Euren neuen Namen rief er -

Lauset euch an Christi Brust

Von der Sünde Ungeziefer!

Unser Gott, der ist die Liebe,

Und er gleichet einem Lamme;

Um zu sühnen unsre Schuld,

Starb er an des Kreuzes Stamme.

Unser Gott, der ist die Liebe,

Jesus Christus ist sein Name;

Seine Duldsamkeit und Demut

Suchen wir stets nachzuahmen.

Deshalb sind wir auch so sanft,

So leutselig, ruhig, milde,

Hadern niemals, nach des Lammes,

Des Versöhners, Musterbilde.

Einst im Himmel werden wir

Ganz verklärt zu frommen Englein,

Und wir wandeln dort gottselig,

In den Händen Lilienstenglein.

Statt der groben Kutten tragen

Wir die reinlichsten Gewänder

Von Muss'lin, Brokat und Seide,

Goldne Troddeln, bunte Bänder.

Keine Glatze mehr! Goldlocken

Flattern dort um unsre Köpfe;

Allerliebste Jungfraun flechten

Uns das Haar in hübsche Zöpfe.

Weinpokale wird es droben

Von viel weiterm Umfang geben,

Als die Becher sind hier unten,

Worin schäumt der Saft der Reben.

Doch im Gegenteil viel enger

Als ein Weibermund hienieden,

Wird das Frauenmündchen sein,

Das dort oben uns beschieden.

Trinkend, küssend, lachend wollen

Wir die Ewigkeit verbringen,

Und verzückt Halleluja,

Kyrie eleison singen.«

Also schloß der Christ. Die Mönchlein

Glaubten schon, Erleuchtung träte

In die Herzen, und sie schleppten

Flink herbei das Taufgeräte.

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