Disamistade :
(Feindseligkeit, Fehde)
Was machen diese Seelen
hier vor der Kirche,
diese Leute, getrennt in zwei Lager,
diese ungeklärte Geschichte?
Eine Armlänge, eine Beleidigung
von einander entfernt.
Man denkt doch an Frieden,
man streift schon den Frieden
Zwei Familien, entwaffnet vom Blutvergießen
reihen sich auf, besiegt,
und für alle ist der Schmerz
der anderen ein halber Schmerz.
Mit geringfügigen Gründen
begnügt sich im Herzen der Krieg,
das Aufjaulen eines Hundes, der erschrickt
vor einem Schatten, der vorbeizieht.
Er begnügt sich mit kurzen Angstgefühlen
auf dem Weg nach Hause.
Ein Ausbruch von Blut,
ein leerer Platz beim Abendessen.
Und bei jedem Schuss in der Umgebung
fleht man um Gunst des Schicksals.
Was machen diese Mädchen hier -
Sie besticken und nähen
diese Flecken der Trauer.
Entsagt der Liebe!
Unter ihnen verbirgt sich
eine verwirrte Hoffnung,
die der Feind will,
die er zurück will,
und eine Eile überraschter Hände,
die Hände zu berühren.
Es muß doch einen Weg geben,
ohne Schmerz zu leben.
Ein Blick von Auge zu Auge,
und man entdeckt stattdessen,
dass es nur eine Windstille ist,
ein halbes Hassen.
Und mit dem, was fehlt,
Befasst sich die Staatsgewalt.
Denn die Feindseligkeit
stellt sich gegen unser Missgeschick
dieses Rennen der Zeit,
um Schicksal und Glück zu teilen.
Was machen diese Seelen
hier vor der Kirche,
diese Leute, getrennt in zwei Lager,
diese ungeklärte Geschichte?