Ihr, meine Freunde, verwandt im Geist,
Die ihr mich eu'ren Bruder heißt,
Spürt ihr wie ich die gleiche Last:
Wie euch der Hauch des Todes fasst?
Ihr, die ihr lacht zu jeder Zeit,
Für Scherze seid ihr stets bereit.
Ich, Romeo, find' keine Ruh'.
Etwas bedrückt mich; ich geb' sie zu:
Die Angst, die Angst,
Dass unser leichtes Sein
Verwandelt sich zu Schrei'n,
Dass die Sterne, die uns führ'n,
Die Leere lassen spür'n, die Angst,
Die Angst, die Angst, die Angst, die Angst,
Dass morgen etwas fehlt,
Dass es das Leben nur mehr quält.
Spürt ihr nicht die Gefahr?
Sie lauert schon ganz nah!
Ihr, meine Freunde, mir artverwandt,
Grenzen habt ihr nie gekannt,
Und auch die Frau'n, die ihr begehrt,
Habt ihr verlassen unbeschwert,
Ihr, die ihr nur die Jugend kennt
Und Faulheit eine Tugend nennt.
Mir, Romeo, mir wird ganz bang,
Ich seh', ich spür' den Untergang,
Die Angst, die Angst
Vor dem unbekannten Fluch,
Vor der Eltern Lug und Trug.
Wir glauben uns im Licht,
Doch Glück so leicht zerbricht.
Die Angst, die Angst,
Die Angst, oh, die Angst,
Dass unser Übermut
Schürt in den Göttern blinde Wut.
Trifft uns erst mal ihr Zorn,
Dann haben wir verlor'n. Oh!
Die Angst, die Angst, die Angst,
Dass die Sterne, die uns führ'n,
Die Leere lassen spür'n,
Die Angst, die Angst, die Angst!