Wenn diesen Frühling der Bauer früh über die Äcker geht
Ernster wohl noch als in früheren, helleren Lenzen
Hört er die Lerche nicht, die im Himmel erklingt
Jauchzend vom Frühling singt
Sieht er die Bäume nicht, die fröhlich und unnütz die Felder bekränzen
Nein, er sieht nur das junge Korn, das schimmernd in seidenen Matten steht
Und er faltet die Hände still und spricht das Gebet:
Herr, schütte Dein Licht
Aus goldenem Sonnenbecher auf die grünende Erde
Daß sie gesegnet werde
Und segnend aufbricht.
Herr!
Horch, wie die Mütter schreien im dämmernden Land voll Not:
Herr, sie schreien immer für ihre hungernden Kinder um Brot!
Sieh, Herr, wir bangen nicht in dieser feurigen Nacht
Wir fürchten nicht Haß, Lüge und Übermacht
Kämpfe und Hinterhalt fürchten wir nicht
Beben kaum für Hof, Haus, Land
Unsre Söhne bluten an fern dunklem Strand
Ein Schatten fiel über uns und ein drohend Gesicht.
Riesenhaft, grauenhaft groß
Und wir bangen nicht, sorgen nicht
Als er vorbeischritt, dein düsterer Tod...
Aber, Herr, eins, für eins zittern wir bloß:
In dieser grünenden Acker Schoß
Reift unser Schicksal und unser Los
Ständig und dunkel dem Tage entgegen
Dein Fluch oder Segen:
Reift für unsere Kinder das bißchen Brot.
Herr, wir wissen, was wir Dir danken
Mach uns unsern Glauben nicht wanken
Herr, schütte Dein Licht
Aus goldenem Sonnenbecher auf die grünende Erde
Daß sie gesegnet werde
Und segnend aufbricht.
Wenn der Bauer, endend, schwer atmend steht
Atmet er plötzlich der würzigen Saaten Duft
Merkt er das plötzliche Reifen von reicheren Lenzen
Hört er die klingenden Lerchen auchjauchzen in sonniger Luft
Sieht er die jungen Felder opalgleich grünend erglänzen
Und er fühlt das Blühen der Frucht, die im Frühwind weht
Fühlt die segnende Kraft der Erfüllung in seinem Gebet.