Hast Du nicht schon mal versucht,
Zärtlichkeit zu verschenken,
und keiner will sie haben?
Gingst nicht auch du mal
bis morgens um fünf
durch die Straßen,
zu einsam, um zu schlafen?
Fühlst du nicht manchmal den Wunsch,
nie geboren zu sein?
Das Spiel, das man "Liebe" nennt, spielen die andern,
und du bleibst allein.
Du triffst einen Menschen, du magst ihn,
und plötzlich beginnst du,
viel bewußter zu leben.
Du lernst wieder lachen,
du kannst wieder hoffen,
und offen über alles
mit ihm reden.
Du liebst ihn so sehr, dass du alle
Bedenken vergisst,
doch das Spiel, das man "Liebe" nennt,
sieht manchmal einfacher aus,
als es ist.
Es fängt damit an, dass man zu viel
vom andern erfährt,
auch die Schwächen
und Fehler.
Bald weißt du genau,
was ihm weh tut,
und kannst ihn verletzen,
immer tiefer
und schneller.
Du gönnst ihm
die Freiheit nicht mehr,
die dir selber fehlt.
Ja, das Spiel, das man "Liebe" nennt,
ist manchmal grausam wie nichts,
nichts auf der Welt.
Nach jedem zermürbenden
Streit fällst du ihm in die Arme,
Es ist noch einmal
gut gegangen.
Doch dann kommt der Tag,
da liegst du neben ihm,
und fühlst nichts mehr,
es ist sinnlos zusammen.
Der Abschied ist kühl,
doch die Tränen am Morgen
sind heiß,
denn das Spiel, das man "Liebe" nennt,
fordert am Ende von dir
seinen Preis.
Du fühlst dich
am Boden zerstört,
Doch das Leben läuft weiter,
wie ein Uhrwerk,
wie ein Wasserfall.
Und du raffst dich auf
und beschließt,
dich nie mehr zu verlieben,
Und du schaffst es,
bis zum nächsten Mal.