Aus'm Hinterhaus
kieken Kinder raus -
blaß und unjekämmt,
mit und ohne Hemd.
Unten uff'm Hof
is'n Riesenschwoof,
und ick denk mir so beim Jeh'n -
wo haste det schonmal jeseh'n?
Das war sein Milljöh,
das war sein Milljöh...
Jede Kneipe und Destille
kannt' den juten Vater Zille.
Jedes Droschkenpferd
hat von dir jehört...
Von NO bis JWD -
das war dein Milljöh.
Selbst Berlin WW
liebt jetzt dein Milljöh -
und in jedem Stall
jibt's 'nen Zilleball.
Selbst Frau Hofrat Schrumm
läuft als Nutte rum.
Wenn ihr Mann naht,
schreit se prompt:
"Achtung, Achtung!
Die Sitte kommt!"
Und ich selber steh'
hier als dein Milljöh -
wie du selbst es tatest schildern,
bin ein Bild aus deinen Bildern.
Schnauze vorne weg,
doch das Herz am Fleck -
von der Tolle bis zur Zeh'
bin ich dein Milljöh.
Dieses kleine Lied,
das wir still dir weih'n,
will nicht - wie man sieht -
literarisch sein.
Gleichfalls strebt es nicht
nach des Reichtums Gunst,
wenn es nur zum Herzen spricht,
dieses Straßenlied der Kunst...
Denn auch dein Milljöh
war einst sein Milljöh.
Liegst nun draußen stumm und stille,
Vater Zille, Vater Zille.
Ruhst im letzten Haus
nun vom Leben aus.
Unter Menschen Lust und Weh -
das war dein Milljöh!