Erschüttert, wütend
So fühlen wir uns
erschüttert
wütend
auch wenn dieser Tod
eine der vorhersehbaren Absurditäten war
es beschämt einen
die Gemälde
die Sessel
die Teppiche
zu betrachten
eine Flasche aus dem Kühlschrank zu nehmen
die drei weltbekannten Buchstaben Deines Namens
in die starre Maschine zu tippen
die nie,
niemals
ein so bleiches Farbband hatte
es beschämt einen zu frieren
und näher an den Ofen zu rücken, wie immer
Hunger zu haben und zu essen
eine so einfache Sache
den Deckel des Plattenspielers hochzuheben und in Ruhe zu lauschen
vor allem wenn es ein Quartett von Mozart ist
der Komfort beschämt einen
und das Asthma beschämt
während Du, Comandante, fällst
vom Maschinengewehr durchsiebt
fabelhaft
rein
Du bist unser von Kugeln durchlöchertes Gewissen
man sagt, Du wurdest verbrannt
mit welchem Feuer
könnten sie die guten
die guten Neuigkeiten verbrennen
die zornige Zärtlichkeit
die Du uns brachtest und mit Dir nahmst
mit Deinem Husten
mit Deinem Matsch
man sagt, daß Deine ganze Berufung
zu Asche verbrannt wurde
außer einem Finger
das reicht aus, um uns den Weg zu zeigen
um das Monster und seine Schergen anzuklagen
um von neuem den Abzug zu drücken
so fühlen wir uns
erschüttert
wütend
natürlich wird mit der Zeit die bleierne
Erschütterung
vorübergehen
die Wut wird bleiben
sie wird reiner werden
Du bist tot
Du bist lebendig
Du fällst
Du bist Wolke
Du bist Regen
Du bist Stern
wo Du sein magst
wenn Du denn bist
wenn Du ankommst
dann genieße es, endlich
frei atmen zu können
und Deine Lungen mit Himmel zu füllen
wo Du sein magst
wenn Du denn bist
wenn Du ankommst
es wäre eine Schande, wenn Gott nicht existieren würde
aber es wird andere geben
natürlich wird es andere geben
würdig, Dich zu empfangen,
Comandante.