Willie steht im Stall
Und striegelt seinen schwarzen Hengst, den guten
Und er denkt an Liebe der schönen Margaret
Und sein Herz beginnt zu bluten
"Mutter, hilf mir mich anzukleiden
Hut und Mantel mir doch bringt
Ich reit zur Kate von schön Margaret
Bevor die Nacht sich herniedersinkt"
"Bleib zu Haus bei mir, lieber Willie
Heut Nacht gibt's einen Sturm, Alarm
Ich deck den Tisch fein säuberlich
Dein Bett ist weich und warm"
"Dein Tisch, Mutter, und das Bett
Die bringen mir Ruh nicht bei
Ich reit zur Kate von schön Margaret
Bevor die Nacht vorbei"
"Gehst du zur schönen Margaret hin
Mein Fluch begleitet dich hinein
Im tiefsten Teil des Clyde Waters
Sollst du ertrunken sein"
"Das gute Pferd auf dem ich reite
Dreimal dreißig Pfund und ich muss sagen
Ich vertrau auf seine flinken Beine
Es wird mich sicher hinüber tragen"
Er ritt über Hügel, Weiden
Hinunter ins taufrische Tal ritt er
Und wie eine ganze Truppe, so
Stürmte er in den Clyde Waters
Donnernder Clyde, du donnerst so laut
Deine Fluten sind seltsam stark
Du kannst mich haben, wenn ich zurückkomme
Aber verschon mich nun, da ich zu ihr hin mag"
Als er an Margarets Tor ankam
Rief er zu ihr hinein
"Steh auf, steh auf, Maid Margaret,
Steh auf und lass mich ein"
"Wer steht da an dem Gartentor
Und ruft Maid Margarets Namen aus?"
"Ich, deine erste Liebe, William
Komm heut' Nacht in dein Haus "
"Öffne die Tür, Maid Margaret
Öffne und lass mich ein
Meine Stiefel sind nass vom Clyde Waters
Und ich zittere bis in die Knochen hinein"
"Mein Stall ist voll mit Pferden, Willie
Meine Scheune ist voll Heu, kannst's sehen
Meine Stube ist voll mit Edelmännern
Die werden nicht vor dem Morgengrauen gehen"
"Ade, ade, Maid Margaret
Ade, ade, adieu
Ein Fluch, den meine Mutter sprach
Weil ich heut ritt zu dir"
Er ritt über Hügel, Weiden
Hinunter ins taufrische Tal ritt er
Und Willies Hut nahm sich
der reißende Clyde Waters
Da streckt er sich im Sattel kühn
Dem Hut gleich nachzulangen
Und der reißende Clyde Waters
Hat Willies Mantel schon gefangen
Da streckt er sich im Sattel kühn
Den Mantel sicher zu wissen
Und der reißende Clyde Waters
Hat Willies von dem Pferd gerissen
Genau zur Stunde als er sank
Ins schwarze Wasser tief
Erwacht Maid Margaret
Aus ihrem tiefen Schlaf sie rief
"Komm her, komm her, meine Mutter lieb
Ich hatte einen schrecklichen Traum
Mir träumte mein Geliebter war an unserer Tür
Und niemand ließ ihn in den Raum"
"Schlaf ruhig, schlaf ruhig. Maid Margaret
Die Liebhaber kommen und gehen
Den Spaß, den du mit ihm getrieben hättest
den habe ich heut Nacht gesehen.
Husch, husch, sie lief geschwind
Zum Ufer des lauten Wassers hint‘
Doch lauter als die Lady schrie
Viel lauter blies der Wind
Der erste Schritt, den Margaret macht
Ins Wasser mit den Füßen lief
Und "Oh, und Weh" seufzt diese Lady
"Dein Wasser ist so tief"
Und mit dem nächsten Schritt alsbald
Das Knie ganz nass wird ihr
Sie sagt: "Ich würde mich weiter wagen,
sähe ich nur meinen Liebsten hier"
Und der letzte Schritt, sie zum Abgrund bringt
Das Wasser steht ihr bis zum Kinn
Im tiefsten Teil des Clyde Waters
Fand sie ihren Willie drin
"Du hattest eine grausame Mutter, Willie,
Meine war nicht besser
Und nun schlafen wir hier im Clyde Waters
wie Bruder und Schwester"