Ich schau dir über die Schulter
Bitte sei nicht böse
Wenn meine Augen
Von deiner Zeitschrift angezogen werden
Ich hab dir zugesehen und mich gefragt
Wieso dein Gesichtsausdruck sich
Bei jeder Zeile, die du liest, verändert
Denn all diese Linien und Kreise sind ein Rätsel für mich
Eva, pflück den Apfel und laß ihn mich probieren1
Wenn das ginge, wäre das wunderbar
Doch mein Stolz steht mir im Weg
Ich schäme mich, das zuzugeben:
Ich könnte nicht lesen, wenn mein Leben davon abhinge
Ich lebe in Stille
Hab Angst davor
Von meinem Leben in der Dunkelheit zu erzählen
Weil ich nicht lesen kann
Denn all diese Linien und Kreise sind ein Rätsel für mich
Eva, pflück den Apfel und laß ihn mich probieren
Wenn das ginge, wäre das wunderbar
Dann bräuchte ich niemand anderes Augen
Um zu sehen, was vor mir liegt
Niemanden, der mich führt
Es macht mich bescheiden
So unerfahren in etwas zu sein
Was jedes Kind schafft
Wenn es das Alphabet lernt
Doch all diese Linien und Kreise machen mir einfach nur Angst
Und ich fürchte, ich komme unter die Räder, wenn du mir nicht hilfst
Bevor ich laufen kann, muß ich lernen, wie man hinfällt
Und wenn ich mich wieder aufrapple
Dann verschlinge ich ganz langsam
Jedes einzelne Buch
Im Turm des Wissens
1. Bezieht sich auf den Apfel vom Baum der Erkenntnis, der Wissen verspricht.