Ein Schreiben hängt am schwarzen Brett, was jeder durchzulesen hatt.
Betriebsausflug wie jedes Jahr, Unkel - alles klar.
Gut geplant am grünen Tisch, für jedermann Erscheinungspflicht.
Treffpunk pünklich halb neun - KD-Büro am Rhein.
Alles fängt jetzt an zu rennen, Fräulein Lehmann ist am schimpfen,
weil der Josef ihr im Gedränge an den Körper geht.
Der Käpt'n brüllt: Keine Panik, ich war Maat auf der Titanic,
jeder sieht zu, dass er den besten Platz an Deck erwischt.
Musik fängt zu tröten an, jeder bläst, so gut er kann,
Heidewitzka Kapitän - erster Regen.
Jeder fünfzehn Böngschen kriegt, für die es Wein und Bierchen gibt.
Dem Kellner tropft der Schweiß vom Kinn - in den Wein rein.
Chef geht an das Mikrofon, wie jedes Jahr, das kennt man schon,
sticht uns Jubilaren dann Treuenadeln an.
Endlich Mittagessen, tausend Mann sind jetzt am fressen,
Schnitzel werden nachgemessen, Erbsen abgezählt.
Die Hanni ist einen Witz am machen,
doch der Tisch ist erst am lachen,
als ihr ein Würstchen voll mit Senf in den Pudding rutscht.
Mann auf dem Klo macht seinen Job, freut sich über jeden Topf,
Chef kommt jetzt die Treppe rauf, Hose noch auf.
Endlich Unkel, Schiff ahoi, der Käpt'n hat jetzt drei Stunden frei,
alles stürmt in das Café Kranz, Ententanz.
Polonaise, die kostet viel Kraft, Chef trinkt nur noch Brüderschaft,
Fräulein Lehmann vom Versand hält brav dem Josef seine Hand.
Um sechs Uhr legt das Schiff ab, keinen stört das in der Wirtschaft,
darum fährt die halbe Mannschaft jetzt der Heimat zu.
Auf dem Schiff wird laut gesungen: „Du kannst nicht treu sein, alter Junge.“
Und manches Paar hat sich gefunden, doch nur bis morgen früh.
Langsam kommt der Dom in Sicht, und die Musik tut ihre Pflicht,
spielt für uns im Steh'n "Ich mööch ze Fooß noh Kölle jon."