Ich bin an dich gebunden, du weißt es nicht
Ich behalte deinen Namen im Kopf als wäre es ein Nagel
Deine Augen werden immer größer
Ich bin an dich gebunden, du weißt es nicht
Mein innerstes erwärme ich mit dir
Die Bäume machen sich auf den Herbst bereit
Ist diese Stadt immer noch das alte Istanbul?
Wolken bröckeln im Dunkeln
Die Straßenlaternen gehen plötzlich an.
Auf den Bürgersteigen der Duft von Regen
Ich bin an dich gebunden, du bist nicht da
Lieben ist manchmal eine schändliche Angst
Man wird eines Abends plötzlich müde
von der Gefangenschaft, von einem Leben an der Kante eines Rasiermessers
Manchmal bricht dir die Leidenschaft die Hände
Es nimmt einem einige Leben aus dem Leben
An welcher Tür er auch manchmal klopft
Hinter sich das ungezogene Heulen der Einsamkeit
In Fatih spielt ein armes Grammophon
Er spielt einen Freitag aus alten Zeiten
Wenn ich an der Ecke stehen bleibe und es mir ununterbrochen anhöre
Wenn ich dir einen unberührten Himmel bringen könnte
Wochen zerbröckeln in meinen Händen
Egal was ich tue, egal was ich halte, wohin ich auch gehe
Ich bin an dich gebunden, du bist nicht da
Vielleicht bist du das blau gefleckte Kind im Juni
Oh, niemand kennt dich, niemand
Ein Frachter dringt durch deine einsamen Augen
Vielleicht steigst du in Yeşilköy in ein Flugzeug
Du bist plitschnass, du hast Gänsehaut
Vielleicht bist du blind, verletzt und bist in Eile
Der böse Wind treibt deine Haare weg
Jedes Mal, wenn ich ans Leben denke
ist es vielleicht schwer am Tisch mit den Wölfen
Schamlos, aber ohne uns die Hände schmutzig zu machen
Jedes Mal, wenn ich ans Leben denke
sage ich "Sei still" und beginne den Satz mit deinem Namen
In mir bewegen sich heimlich deine Meeren
Nein, es wird nicht anders gehen.
Ich bin an dich gebunden, du weißt es nicht