Latein: Den dem Vater geleisteten Schwur habe ich so bis zu diesem Tage gehalten*
I
Wieso o Schatten reist du ab
Die Hände auf die Rüstung niederbrechend
Bei Fackeln, die mit Funken deine Kniee umspielen?
-Das Schwert grün vom Lorbeer und vom Triefen
Der Sterbekerzen heut bedeckt
Der Falke reißt sich los und dein Pferd hebt die Hufe wie ein Tänzer
-Es wehen, wehen die Banner und wehen einander zu
Wie bewegliche Zelte von Nomadenheeren am Himmel schweifend
Lange Trompeten überbieten sich im Schluchzen gar und Zeichen
Beugen sich von oben herab mit gesenkten Flügeln
Wie von Lanzen durchbohrte Drachen, Eidechsen und Vögel
Wie viele Ideen, die du mit Speeren erreichtest
II
Die Trauerweiber gehen vorbei: Die einen die Arme hebend
Mit duftenden Garben, die der Wind oben auseinanderreißt
Die andern sammeln in Muscheln die Träne die sich vom Antlitz löst
Andere den Weg suchend, wenn auch der vor Ewigkeiten gemacht
Andere zerschlagen am Boden große Tongefäße
Wobei das Klappern beim Zerschlagen die Klage verstärkt
III
Die Burschen schlagen auf die blau vom Himmel angelaufenen Äxte
Auf von Lichtern rostrote Schilde schlagen die Dienstknechte einM
Ein übergroßes Banner das inmitten von Rauch weht
Wie mit einer Speerspitze an Himmelsbögen angelehnt
IV
Sie treten in die Schlucht ein und versinken
Sie treten ins Mondlicht heraus
Und verschwärzen am Himmel und sein kalter Schein streift sie
Und es verglüht wie ein Stern über den Spitzen der nicht fallen kann
Der Choral ist plötzlich verstummt und wieder wie eine Welle herausgeplatzt
V
Weiter, weiter bis einst es dazu kommt sich ins Grab zu wälzen
Und wir den schwarzen Abgrund erblicken der am Wege lauert
Die Menschheit jedoch findet keinen Ausweg ihn zu versetzen
Mit der Lanze lehnen wir dein Ross an wie mit einem alten Sporn
VI
Und führen die Prozession behäbig weiter
Betrüben die vom Schlaf übermannten Siedlungen
Und schlagen an die Tore mit den Urnen in die Spalten der Äxte pfeifend
Bis die Mauern Jerichos einstürzen wie Balken
Die ohnmächtigen Herzen tupfen den Schimmel aus den Augen, versammeln die Völker..